Entstanden ist ein opulent illustriertes Druckwerk. Der fast 500 Seiten starke Wälzer liest sich wie ein spannender Roman, ist aber keiner – sondern eine Chronik: die historische Aufarbeitung und Analyse der Geschichte Hirzenhains. Die unterhaltsame Lektüre, bei deren Bebilderung sich der Nachlass des verstorbenen Ortsfotografen Josef Götzl als unerschöpfliche Quelle erwies, gibt es für 19,90 Euro in allen örtlichen Geschäften. Das Buch wird auf Wunsch auch per Post verschickt. Angefordert werden kann das Buch per E-Mail an: cyris.dr@web.de.
Ein Autorenteam um Journalist Jürgen Heimann hat sich monatelang durch Unterlagen, Nachlässe und Chroniken gekämpft, Aufzeichnungen und Tagebücher ausgewertet, im Hessischen Staatsarchiv recherchiert sowie versucht, kryptische Einträge in kirchlichen Registern und Annalen zu entziffern.
Fakten und Anekdoten
Was dabei herausgekommen ist? Auf jeden Fall keine (ermüdende) chronologische Aufzählung von Ereignissen, sondern eher ein wilder und durchaus humorvoller Mix aus Geschichte, Geschichten, Anekdoten, Daten und Fakten, geordnet nach Themen.
Geschichte mit Spaß
Die Verantwortlichen haben sich von der Maxime leiten lassen, dass (Orts-)Geschichte Spaß machen soll – aber auf keinen Fall langweilen darf. Dafür sorgen schon die vielen in diesem Buch wieder zum Leben erwachten Originale, die das Dorf hervorgebracht hat und deren zurückliegende Schelmereien heute noch die Runde machen. Wer weiß etwa, dass Hirzenhain im 16. Jahrhundert, als der Platz auf dem Kirchhof knapp wurde, über ein eigenes Beinhaus verfügte?
Waffenexporte aus »Hihai«
Davon, dass sich lange vor der Zeitenwende schon die alten Kelten in und um »Hihai« wohlgefühlt haben müssen, zeugen zahlreiche Funde. Von ihnen lernten die Germanen später auch die Kunst der Waffenherstellung aus Eisenerz – und perfektionierten sie. Schwerter und Speere »made in Hirzenhain« waren ein Exportschlager und im damaligen Reich begehrt.
Auch ein Schneechaos haben die heutigen Ortsteil-Eschenburger schon durch: Anfang der 1960er war Frau Holle wiederholt zu Höchstform aufgelaufen. Der Ort war tagelang von der Außenwelt abgeschnitten – nichts ging mehr. Dass hier die Wiege des globalen Segelflugs stand, ist ja hinlänglich bekannt. Was die Luft-Pioniere zu Beginn riskierten, ist auch nachzulesen.