12. Oktober 2020, 13:00 Uhr

Wetzlar

Schutz für Spieler und Zuschauer

In den kommenden Monaten werden - entgegen des gewohnten jährlichen Turnus’ - keine Hallenturniere für Fußballvereine im Lahn-Dill-Kreis stattfinden.
12. Oktober 2020, 13:00 Uhr
Von links: Ralf Koch (Vorsitzender Sportkreis Lahn-Dill), Martin Seidel (Kreisfußballwart Dillenburg), Landrat Wolfgang Schuster, Alexander Neul (Kreisfußballwart Wetzlar) und Reinhard Strack-Schmalor (Lahn-Dill-Kreis) sind sich einig. Foto: Landkreis

Darauf haben sich der Landkreis, der Sportkreis Lahn-Dill und die Kreisfußballwarte geeinigt. »Unsere Fußballvereine haben nicht die Kapazitäten und Mittel, um die Corona-Landesauflagen zu erfüllen. Turnierveranstaltungen sind nicht mehr nachverfolgbar für sie. Aus diesem Grund möchten wir in diesem Winter auf die Hallen verzichten«, betont Martin Seidel, Kreisfußballwart Dillenburg.

Zudem verfügen nahezu alle Hallen im Lahn-Dill-Kreis über Umluftlüftungsanlagen. Der nötige Luftaustausch, um dem Coronavirus in den Aerosolen entgegenzuwirken, ist vielerorts demnach allein aus diesem Gesichtspunkt nicht zu gewährleisten.

Schutz für alle im Vordergrund

Um sich ein genaues Bild der Lage der Fußballvereine im Landkreis zu machen, hatte Landrat Wolfgang Schuster nur Martin Seidel, zusammen mit seinem Pendant für den südlichen Lahn-Dill-Kreis, Alexander Neul, sowie den Vorsitzenden des Sportkreises Lahn-Dill, Ralf Koch, eingeladen. Als Fußballwarte sind Seidel und Neul auch für die Genehmigung von Turnieren zuständig. »Ich bin froh, dass wir im Landkreis zwei Fußballwarte haben, die ihre Aufgabe sehr ernst nehmen. Der Schutz der Spieler und der Zuschauer muss auch bei all unseren kleinen Fußballvereinen im Vordergrund stehen. Hinzu kommt, dass am Ende des Tages jeder Verein selbst für sein Handeln verantwortlich ist und auch haftbar gemacht werden kann«, erläutert Schuster.

Aus seiner Sicht könne man nie genug zu dieser Thematik sensibilisieren. Denn wolle man den Spielbetrieb fortführen, sei es unabdingbar, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leiste - die Vereine, die Warte, der Landkreis.

Ordentliche Umsetzung auf den Plätzen

Alexander Neul berichtete über die rund 60 Vereine im südlichen Kreisgebiet, dass die Hygienekonzepte allgemein ordentlich umgesetzt werden. Genau wie sein Kollege Seidel ist auch Neul vermehrt bei den Fußballvereinen im Landkreis unterwegs und schaut sich die Lage direkt vor Ort an.

Der Kontakt zu den Vereinen sei gut. »Unsere Aufgabe ist es, zu sensibilisieren und bei Problemen mit auf Lösungssuche zu gehen«, erklärte Neul. Als Grundlage diene den beiden Fußballwarten das Hygienekonzept des Landessportverbands. »Dieses muss auf jeden Verein und dessen örtliche Gegebenheiten individuell angepasst werden«, fuhr Neul fort. Das habe in der Vergangenheit auch gut funktioniert.

Die Fußballwarte haben zudem weitere administrative Aufgaben zu erledigen, die durch die Pandemie hinzugekommen sind. So müssen beispielsweise Spielzeiten auseinandergelegt werden, um zu gewährleisten, dass die Duschen und Umkleiden zwischen den Spielen ordentlich gereinigt und desinfiziert werden können.

Finanzielle Unterstützung der Vereine

Auch die Frage nach finanzieller Unterstützung der Fußballvereine stand beim Treffen der Fußballwarte, des Sportkreises und des Landrats im Raum. »In diesem Jahr werden die Vereine noch über die Runden kommen. Was aber, wenn das kommende Jahr weiterhin so eingeschränkt bleibt?«, fragte der Vorsitzende des Sportkreises Lahn-Dill, Ralf Koch.

In diesem Fall regt er an, sich gemeinsam mit dem Präsidenten des hessischen Fußball-Verbands für einen Hilfsfonds für kleinere in Insolvenz geratende Vereine einzusetzen. Im Januar 2021 wird sich die Runde erneut treffen, um darüber zu sprechen, wie es den Fußballvereinen bis dahin ergangen ist und wie weitere Planungen für das neue Jahr aussehen können.

Der Landkreis wird zudem zeitnah mit den Bürgermeistern des Lahn-Dill-Kreises geeignete Hilfsmaßnahmen für alle Vereine - auch außerhalb des Sports - besprechen.

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