27. Mai 2018, 15:00 Uhr

Dillenburg

Schilder weisen auf »Oranienstadt« hin

57 neue Schilder runden das Bild der »Oranienstadt Dillenburg« ab. Bürgermeister Michael Lotz und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel weihten das erste ein.
27. Mai 2018, 15:00 Uhr
Bürgermeister Michael Lotz (l.) und Stadtverordnetenvorsteher Klaus-Achim Wendel enthüllen feierlich das erste neue Ortseingangsschild an der B 277. Foto: Stadt Dillenburg

Das Schild an der B277 macht auf die offizielle Änderung des Gemeindenamens aufmerksam. Die entsprechende Urkunde hatte der Hessische Innenminister Peter Beuth der Stadt an der Dill am 1. November 2017 überreicht. Vor allem aus touristischer Sicht ist die Namensänderung für die Stadt von großer Bedeutung.

Eine Regelung in der Hessischen Gemeindeordnung macht es möglich. Danach können »Gemeinden neben der Bezeichnung ›Stadt‹ andere Bezeichnungen, die auf der geschichtlichen Vergangenheit, der Eigenart oder Bedeutung der Gemeinde beruhen, weiterführen.«

Besondere Nameszusätze

Die neue Bezeichnung ist fester Bestandteil des Gemeindenamens. Seit 1945 wurde erst 50 hessischen Gemeinden und Städten diese Ehre zuteil. Dazu gehören Kurorte wie »Bad Vilbel«, »Bad Camberg«, aber auch Orte mit einem besonderen Bezug zu Personen und Historie – beispielsweise »Brüder-Grimm-Stadt Hanau« oder auch »Dom- und Kaiserstadt Fritzlar«. Die jüngste Namensverleihung erhielt Idstein, die sich seit 2016 »Hochschulstadt Idstein« nennen darf.

Der Begriff »Oranien« ist in Dillenburg auch heute noch mehr als aktuell und allgegenwärtig, etwa beim Wilhelmsturm, der Oranienstraße, der Wilhelmstraße oder dem Wilhelm-von-Oranien-Gymnasium. Der Namensgeber und Stammvater des niederländischen Königshauses Wilhelm von Oranien ist 1533 in Dillenburg geboren. Der Name wurde damit sozusagen in die Wiege der Stadt gelegt. Seitdem existiert eine enge Verbindung zum Haus Oranien-Nassau und heute ganz besonders mit dem niederländischen Königshaus. Der Begriff »Oranien« ist viel mehr als eine Zusatzbezeichnung auf einem Schild. Er bedeutet vor allem Tradition, aber auch Völkerverständigung dank der Union der Oranienstädte in den Niederlanden, Belgien und Frankreich.

»Dillenburg pflegt sein historisches Erbe und so ist die Verleihung des Namenszusatzes ›Oranienstadt‹ nicht nur ein kosmetischer Akt, sondern untrennbar mit dem Selbstverständnis der alten Stadt der Oranier verbunden. Darauf sind wir stolz und haben die Bezeichnung ›Oranienstadt‹ als Prädikat gerne in unseren Stadtnamen aufgenommen«, erklärt Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz.

Alte Schilder hätten bald ausgedient

Das erste Schild am Ortseingang an der B277 aus Richtung Haiger wurde ausgetauscht. Der Wechsel wird in den nächsten Wochen fortgesetzt. Die Eingangsschilder entsprechen natürlich den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung (Reflexionsklasse 3) und bleichen nicht aus. Die alten Ortseingangsschilder hätten in den nächsten Jahren ohnehin nach und nach ausgetauscht werden müssen, da sie teilweise beschädigt und verwittert waren. Auch die Maße (90 x 60 Zentimeter) werden künftig einheitlich sein, denn teilweise waren die alten Schilder unterschiedlich groß.

Die alten Ortsschilder sollen nach der Demontage für einen guten Zweck versteigert werden. Nähere Details dazu wird die Stadt in Kürze veröffentlichen.

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