Nach einer musikalischen Eröffnung durch die Haigerer Schalmeien brachte Jürgen Kasteleiner vom hessischen Musikverband die Entwicklung seit der letzten Veranstaltung zur Sprache. Er bedankte sich für Gesprächsangebote aus der Haigerer Politik, die vom 1. Vorsitzenden Sebastian Kasteleiner und ihm auch wahrgenommen wurden. Er hat die Hoffnung, dass sich in der Haigerer Vereinsförderung etwas bewegt. Man will abwarten, ob es sich um Strohfeuer angesichts der Kommunalwahlen handelt oder sich endlich etwas dauerhaft ändert.

Gleiche Förderung für alle

Anschließend kritisierte Kasteleiner deutlich die unzureichende Förderung von Musikvereinen im Lahn-Dill-Kreis. Er forderte eine Gleichstellung mit der Sportförderung, zum Beispiel den gleichen Förderbetrag von fünf Euro für jugendliche Musiker wie ihn der Jugendsport erhält. »Sind die jugendlichen Musiker, die hier heute musizieren, das nicht wert?« Er verwies darauf, dass die positiven Effekte des Musizierens in der Gemeinschaft auf die jugendliche Persönlichkeitsentwicklung der Bedeutung des Sports in keiner Weise nachstehen.

Wenn vereinseigene Turnhallen im Kreis jährlich mit 7,50 Euro pro Quadratmeter gefördert werden, warum nicht auch vereinseigene Probenräume von Musikern und Sängern? Für Unmut bei den Musikern sorgt auch der Kulturbericht 2019 des Lahn-Dill-Kreises, der sich fast ausschließlich mit Museen oder Bibliotheken beschäftigt. »Wenn in einem 55-seitigen Kulturbericht das Wort Musik nur einmal vorkommt, dann stimmt etwas nicht«, sagt Kasteleiner.