13. November 2018, 15:00 Uhr

Marburg

Preise gehen nach Gladenbach und Rauschenberg

Landrätin Kirsten Fründt hat Lucia Korzen und Ludwig Pigulla mit dem Sozialpreis des Landkreises ausgezeichnet.
13. November 2018, 15:00 Uhr
Die ersten Preisträger des Sozialpreises, Lucia Korzen und Ludwig Pigulla, freuten sich gemeinsam mit ihren Ehepartnern Manfred Korzen und Agnes Pigulla sowie Landrätin Kirsten Fründt (l.) und Kreistagsvorsitzendem Detlef Ruffert (r.) über ihre Auszeichnung. Foto: Landkreis

Der mit 3.000 Euro dotierte Preis zeichnet beispielhaftes ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich aus. 41 Menschen wurden aus dem Landkreis für den erstmals ausgeschriebenen Sozialpreis vorgeschlagen. Eine zehnköpfige Jury entschied sich schließlich für Lucia Korzen aus Gladenbach und Ludwig Pigulla aus Rauschenberg.

Lucia Korzen wurde vom Geschäftsführer der Gemeinschaft Kehna, Michael Gehrke, vorgeschlagen. »Sie hat den Lea-Lese-Club in Kehna, Marburg und Dautphetal gegründet und begleitet jede Woche drei Gruppen, in denen sie mit behinderten und nicht behinderten Menschen Bücher in leichter Sprache liest und bespricht. Außerdem bietet sie den Bewohnern der Gemeinschaft Unterricht im Schreiben und Rechnen an«, beschreibt Gehrke die Nominierung.

»Ich mache es einfach«

Darüber hinaus habe sie als Betreuerin und auch Pflegemutter Verantwortung übernommen. Sie sei, so Gehrke, »eine bescheidene und uneigennützige Person, die einen Großteil ihrer freien Zeit Menschen mit Behinderungen widmet, sie fördert, ermutigt und berät«. Das Preisgeld möchte Korzen der Gemeinschaft Kehna für den Sinnespfad zur Verfügung stellen. Sie selbst habe nicht das Gefühl, eine besondere Ehrung verdient zu haben. »Ich mache es einfach, weil ich es tun muss«, sagte Korzen.

Ludwig Pigulla wurde von Rauschenburgs Bürgermeister Michael Emmerich, insbesondere wegen seines Engagements als Koordinator und Mitglied des Kriseninterventionsdienstes, vorgeschlagen. Allerdings sei auch Pigulla jemand, der sich vielfältig engagiere: als Schiedsmann, Betreuer im Hospiz Marburg, beim Museumsteam, beim historischen Arbeitskreis und eben beim Kriseninterventionsdienst. »Wir freuen uns, einen solchen Mitbürger unter uns zu haben«, sagte der Erste Stadtrat Rauschenbergs, Manfred Günther.

Erste Hilfe für die Seele

Der Kriseninterventionsdienst des Landkreises Marburg-Biedenkopf gilt als »Erste Hilfe für die Seele« und unterstützt Opfer und Angehörige, aber auch Einsatzkräfte bei der Verarbeitung schlimmer Erlebnisse. Nachdem Pigulla die Leitung des Teams in jüngere Hände übergab, steht der 72-Jährige weiter als Einsatzkraft zur Verfügung. Sein größter Dank gelte seiner Ehefrau, »die mich sicher viele Stunden lieber zu Hause gesehen hätte«, sagte Pigulla sichtlich gerührt. Auch er widmet sein Preisgeld seinem Ehrenamt, nämlich dem Kriseninterventionsdienst. Und wie seiner Mitpreisträgerin ist auch ihm das Ehrenamt eine Selbstverständlichkeit. Es lohne sich, über die ursprüngliche Bedeutung der Demut als Gesinnung eines Dienenden nachzudenken.

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