22. Februar 2020, 15:00 Uhr

Marburg

Preise für Wohnhäuser ziehen weiter an

Die Kaufpreise für Einfamilienhäuser ziehen in Mittelhessen weiter an. Mit Ausnahme der Stadt Wetzlar nimmt die Zahl der verkauften Objekte jedoch deutlich ab.
22. Februar 2020, 15:00 Uhr
Im Kreisgebiet ist die Anzahl der verkauften Grundstücke und privaten Wohnhäuser zurückgegangen - die Preise sind jedoch gestiegen. Foto: Reichel

Das Amt für Bodenmanagement (Gutachterausschuss für Immobilienwerte) hat den aktuellen Immobilienmarktbericht herausgegeben. Bei den Bauplätzen gehen die Fallzahlen in den Landkreisen Marburg-Biedenkopf und Gießen gegenüber den Vorjahren weiter zurück. Im Lahn-Dill-Kreis ist hingegen eine leichte Zunahme zu erwarten.

Bislang wurden über 80 Prozent der notariellen Kaufverträge des vergangenen Jahres ausgewertet. Hochrechnungen aus dieser Datenquelle zeigen erste Trends für das Jahr 2019 für den Bereich der Landkreise Marburg-Biedenkopf, Gießen (ohne die Universitätsstädte Marburg und Gießen) und den Lahn-Dill-Kreis mit der Stadt Wetzlar.

Verkauf von Häusern sinkt um 6 Prozent

Im gesamten Untersuchungsgebiet sank die Anzahl der Verkäufe von Wohnhäusern im Vergleich zu 2018 um knapp sechs Prozent. Dies trifft auf alle Kreise zu: Im Landkreis Marburg-Biedenkopf sind es sieben Prozent. Im Vergleich ist die Zahl im Kreis Gießen um acht und im Lahn-Dill-Kreis hingegen nur um zwei Prozent zurückgegangen. Lediglich in der Stadt Wetzlar deutet sich mit über drei Prozent eine Zunahme an Hausverkäufen an.

Trotz fallender Verkaufszahlen sind bei den Geldumsätzen fast überall leichte Zuwächse zu verzeichnen. Lediglich im Kreis Gießen gingen die Umsätze um zwei Prozent zurück. Die Jahresmittelwerte der Objektpreise steigen in den letzten Jahren kontinuierlich an.

Schnitt: 244.000 Euro pro Einfamilienhaus

Im Durchschnitt wurden für ein freistehendes Einfamilienhaus (35 Jahre alt, 150 Quadratmeter Wohnfläche, 700 Quadratmeter Grundstücksfläche, mittleres Bodenpreisniveau von 110 Euro pro Quadratmeter) in Mittelhessen rund 244.000 Euro gezahlt. Dieser Referenzwert liegt mehr als drei Prozent über dem Vorjahreswert von rund 236.000 Euro.

Die Anzahl der Bauplatzverkäufe ist im Landkreis Marburg-Biedenkopf um etwa zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Im Vergleich dazu sind die Verkäufe im Kreis Gießen um 12 Prozent zurückgegangen. Im Lahn-Dill-Kreis hingegen sind knapp zwei Prozent mehr Bauplätze verkauft worden als im Vorjahr.

100 Euro pro Quadratmeter

Insgesamt lag der mittlere Bauplatzpreis des Untersuchungsgebiets mit 100 Euro pro Quadratmeter auf dem Niveau des Vorjahreswerts. Die Kaufpreise in bereits bestehenden Baugebieten weisen jedoch gegenüber den Bodenrichtwerten vom 1. Januar 2018 im Durchschnitt eine steigende Tendenz auf.

Die neuen Richtwerte wurden zum 1. Januar 2020 ermittelt und werden im zweiten Quartal 2020 veröffentlicht. Umsätze und Preisniveau werden sowohl durch das Angebot als auch durch die Nachfrage beeinflusst.

Nachfrage soll anhalten

Bei weiterhin niedrigen Zinsen ist zu erwarten, dass die Nachfrage auf den regionalen Immobilienmärkten anhält.

Nach Auswertung aller notariell beglaubigten Kaufverträge und weiterer Immobilienmarktdaten erscheint der regionale Immobilienmarktbericht im Frühsommer. Er enthält die vollständigen Daten des Jahres 2019 und detaillierte Marktanalysen.

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