Diese Schlussfolgerung zieht das Amt für Bodenmanagement Marburg in einer ersten Trendmeldung zur Entwicklung des Immobilienmarktes im zurückliegenden Jahr 2017. Die Daten aus den bisher eingereichten Kaufverträgen wurden regional ausgewertet für die Landkreise Marburg- Biedenkopf, Gießen und Lahn-Dill sowie die Stadt Wetzlar: Die Geldumsätze sind leicht gestiegen, während die Zahl der insgesamt verkauften Objekte gegenüber dem Vorjahr stagnierte.
Unterschiedliche regionale Trends
Zwischen 80 und 90 Prozent der notariellen Kaufverträge des vergangenen Jahres wurden bereits bei den Gutachterausschüssen vorgelegt. Hochrechnungen aus dieser Datenquelle für das gesamte Jahr 2017 zeigen – wie im Jahr zuvor – unterschiedliche regionale Trends in den Landkreisen Gießen, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill und der Stadt Wetzlar. Alle liegen im Zuständigkeitsbereich des Amtes für Bodenmanagement Marburg.
In den Landkreisen Gießen und Lahn-Dill sowie in der Stadt Wetzlar wechselten weniger Einfamilienhäuser die Besitzer. Ganz anders im Landkreis Marburg-Biedenkopf: Hier wird nach den bisherigen Hochrechnungen bei der Anzahl verkaufter Einfamilienhäuser ein Plus von rund zwei Prozent erwartet. Im Durchschnitt wurde für ein freistehendes Einfamilienhaus – 30 Jahre alt, 140 Quadratmeter Wohnfläche, 700 Quadratmeter, mittleres Bodenpreisniveau 90 Euro/Quadratmeter) rund 225.000 Euro gezahlt. Dieser Referenzwert liegt knapp fünf Prozent über dem Vorjahreswert von rund 215.000 Euro.
Bauplatzverkäufe rückläufig
Die Bauplatzverkäufe sind im Lahn-Dill-Kreis um elf Prozent und in der Stadt Wetzlar um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Der Ausverkauf neuerer Baugebiete hat das Bauplatzangebot im Stadtgebiet Wetzlar – wie im Vorjahr – erheblich reduziert. In den Landkreisen Gießen (+34 Prozent) und Marburg-Biedenkopf (+37 Prozent) legten die Baulandverkäufe deutlich zu. Insgesamt lag der mittlere Bauplatzpreis des Untersuchungsgebiets mit 118 Euro/Quadratmeter rund 14 Prozent über dem Vorjahreswert (103 Euro/Quadratmeter). Blieben die Zinsen weiterhin niedrig, sei zu erwarten, dass die Nachfrage auf den regionalen Immobilienmärkten weiter anhalte, wird in dem Trendbericht prognostiziert.
Nach Auswertung aller notariell beglaubigten Kaufverträge und weiterer Immobilienmarktdaten erscheint der regionale Immobilienmarktbericht 2017 im Frühsommer. Er enthält die vollständigen Daten des Jahres 2017 und detaillierte Marktanalysen zu unterschiedlichen Fragestellungen.