11. Dezember 2017, 11:41 Uhr

Marburg

Neue Ideen für den Oberstadt-Markt

Einen attraktiven Markt im Herzen der Oberstadt: Diesen Wunsch haben die Stadt Marburg und die Bürgerinitiative (BI) »Lebensqualität in der Oberstadt«.
11. Dezember 2017, 11:41 Uhr
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (Mitte) und Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk (3.v.r.) nahmen 1.400 Unterschriften der Bürgerinitiative »Lebensqualität in der Oberstadt« entgegen. Foto: Stadt Marburg/Grähling

Die BI sammelte Unterschriften, um die Bedeutung des Marktes für die Marburger hervorzuheben. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk nahmen eine entsprechende Unterschriftenliste im Rathaus entgegen und sprachen mit Vertretern der BI über Ideen für den Markt.

Wie kann der Wochenmarkt auf dem Marktplatz attraktiver gestaltet werden, um ihn zu beleben? Mit welchen Ideen können neue Marktbeschicker gewonnen und vermehrt Kunden auf den Marktplatz gelockt werden? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Stadt Marburg und das Stadtmarketing bereits intensiv.

Wochenmarkt im historischen Ambiente

»Die Unterschriftenaktion zeigt, dass nicht nur der Stadtpolitik ein Wochenmarkt im historischen Ambiente vor dem Rathaus wichtig ist, sondern dass er auch von den Menschen in der Oberstadt gewünscht und unterstützt wird«, so Spies. Die Märkte Marburgs seien schließlich ein wichtiger Teil der Nahversorgung. »Außerdem dienen sie der Stärkung der regionalen Erzeuger und sind nicht zuletzt ein Treffpunkt für unsere Bürger und ein Ort der Kommunikation.«

»Der Markt ist immer kleiner geworden. Wir möchten Sie mit der Unterschriftenliste darum bitten, dass Sie sich für den Erhalt und die Erneuerung des Marktes in der Oberstadt einsetzen«, sagte Josefa Zimmermann von der BI »Lebensqualität in der Oberstadt«. Sie übergab 1.400 Unterschriften von Anwohnern und Kunden.

Die Neugestaltung des Marktes ist für die Stadt Marburg ein Element der Quartiersentwicklung für die Oberstadt – die Entwicklung des Marktes könne davon nicht losgelöst betrachtet werden. Den entsprechenden Auftrag für eine Konzepterstellung hatte die Stadtverordnetenversammlung mit Beschluss vom September erteilt, wie Spies ausführte. Er bedankte sich in diesem Zusammenhang bei der Stadtverordneten Andrea Suntheim-Pichler, die den Anstoß gegeben habe. »Wir freuen uns, dass ein solches Konzept aufgestellt werden soll«, sagte Zimmermann.

Durch ein Gesamtkonzept soll zugleich sichergestellt werden, dass das Marktgeschehen zum Charakter und zu den Entwicklungen des Quartiers Oberstadt passt. So ist die Bevölkerung in der Oberstadt laut Spies in den vergangenen zwei Jahrzehnten von 1.200 auf 3.800 Menschen gewachsen. Die Bevölkerungsstruktur habe sich aber geändert, was offenbar auch für die Bedürfnisse an dem Angebot vor Ort gelte.

Konzept mit vielen Akteuren erstellen

Die unterschiedlichen Akteure und Interessengruppen in der Oberstadt werden im Laufe des Prozesses in die Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes einbezogen. Die Konzepterstellung soll bis Ende 2018 erfolgen. Die Universitätsstadt will jedoch bereits im Laufe des kommenden Jahres einige Maßnahmen umsetzen. Die zügige Neugestaltung des Oberstadt-Marktes gehört zu den Schwerpunkten, die Priorität haben.

Die Stadt Marburg und das Stadtmarketing arbeiten für einen Konzeptentwurf eng zusammen, führte Daniela Maurer, stellvertretende Geschäftsführerin des Stadtmarketings, bei der Übergabe der Unterschriften aus. Das künftige Marktgeschehen soll dabei auf die speziellen Bedürfnisse des Quartiers Oberstadt abgestimmt werden – in enger Abstimmung mit den Akteuren, die sich mit ihren Wünschen und Ideen einbringen könnten, sobald ein erster Entwurf vorliege. »Bei allen Ideen legen wir aber großen Wert darauf, dass die derzeitigen Standbetreiber in die Planungen eingebunden sind, ebenso wie die Akteure der Oberstadt«, betonte Spies.

Aktuell sind Maurer, Dr. Stefan Blümling als Fachdienstleiter für Stadt-, Regional- und Wirtschaftsentwicklung sowie Ute Wieder, die Fachdienstleiterin für Gefahrenabwehr und Gewerbe, noch mit der Ideensammlung befasst, wie sie im Gespräch mit der BI erläuterten. Dabei stellten sie erste Ideen vor – etwa eine Veränderung der Öffnungszeiten in den späten Nachmittag und frühen Abend hinein, um so eine regionale Einkaufsmöglichkeit im Feierabend und einen Treffpunkt für die Marburger zu schaffen. In diesem Zuge könnte auch die Weiterentwicklung hin zu einem Erlebnismarkt oder einem Spezialitätenmarkt mit Verkostungen überlegt werden. Aktuell ist der Markt in der Oberstadt ein so genannter »grüner Markt«, auf dem nur bestimmte Waren angeboten werden dürfen – etwa Lebensmittel für den alltäglichen Bedarf.

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