An Weiberfasching war das Landratsamt traditionell Ziel von Fassenachtern aus der heimischen Region. Angeführt von den vier Prinzenpaaren Markus III. und Moni I. (Marburg), Christoph I. und Christina I. (Stadtallendorf), Thomas VII. und Emilia I. (Neustadt) sowie Katja I. und Joschka I. (Wohratal), stürmte der närrische Tross den Amtssitz von Landrätin Kirsten Fründt und dem Ersten Kreisbeigeorneten Marian Zachow. Diese hatten sich als »Pumuckl« und mit Häuptlingsschmuck den Narren zur Wehr gesetzt und vergeblich erklärt: »Die Kass’ bleibt zu, das Geld bleibt hier und wir verrammeln auch die Tür«.
Ähnlichen Widerstand setzte auch der Magistrat der Stadt Marburg am Samstag beim Sturm aufs Rathaus den Karnevalisten entgegen. Diese hatten unter anderem Freikarten für die Marburger Kletterhalle gefordert, um das Dekorieren der Bürgerhäuser in »schwindelerregender Höhe« außerhalb der Kampagne üben zu können. Außerdem wollen die Narren kostenlose Erbsensuppe nach dem Rosenmontagszug und eine neue Beschallungsanlage für das Bürgerhaus in Cappel.
In Stadtallendorf und Neustadt durften sich die Rathauschefs am Rosenmontag jeweils um 11.11 Uhr auf die Übergabe der Macht vorbereiten. Eine fast schon historische Besonderheit gab es am Faschingssonntag im Erwin-Piscator-Haus in Marburg zu erleben: Nach zwei Jahrzehnten kehrte der Kinderfasching der Marburger Funken wieder in die Stadthalle in der Biegenstraße zurück. Zum Rosenmontagszug durch Marburg hatten sich rund 35 Wagen, Motivgruppen und Spielmannszüge angesagt.