11. November 2018, 11:00 Uhr

Dillenburg

Lebenshilfe steht vor Herausforderungen

Pia Bernhardt ist neues Mitglied im Aufsichtsrat der Lebenshilfe. Sie wurde einstimmig gewählt und rückt nach für Elke Idelberger, die nach zwölf Jahren ihr Ehrenamt niederlegte.
11. November 2018, 11:00 Uhr
Michael Koch, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender (l.) und Lebenshilfe-Vorstand Dirk Botzon (r.) ehrten die anwesenden Jubilare (v.l.) Stefan Podhorny, Astrid Kaiser, Horst Hartmann und Jörg Bastian. Foto: Lebenshilfe

Seinen Aufsichtsrat langfristig zu verjüngen – damit hatte der Verein bereits im Vorjahr begonnen. Ziel sei es, damit eine langfristig verlässliche Basis zu schaffen, hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Raab damals erklärt.

Nun verabschiedete er Elke Idelberger und dankte ihr für »kritische Nachfragen, konstruktive Beiträge und gute Anregungen« sowie ihre »offene, freundliche und hilfsbereite Art«. Mit Pia Bernhardt wird der Rat nun durch die Mutter eines jungen Mannes mit Down-Syndrom verstärkt, der bereits in der Integrativen Frühförderstelle der Lebenshilfe betreut wurde und nun in der Lebenshilfe-Werkstatt in Flammersbach arbeitet.

Rund 1.200 Menschen werden aktuell betreut. Die Umsetzung des neuen Bundesteilhabegesetzes werde auch künftig eine »Mammutaufgabe« sein, wie Lebenshilfe-Vorstand Dirk Botzon anmerkte. Eine zusätzliche Herausforderung stellt laut Jürgen Raab der Arbeitskräftemangel dar. »Dies führt in einigen Bereichen immer wieder dazu, dass Ausschreibungen wiederholt werden müssen und Stellen nicht besetzt werden können.«

Wichtige Investitionen drücken Jahresbilanz

Finanziell geht es der Lebenshilfe Dillenburg gut, wenn auch das Jahresergebnis deutlich geringer ausfiel als noch in den Vorjahren. »Der Rückgang ist maßgeblich in den umfangreichen Instandhaltungs- und Brandschutzmaßnahmen begründet«, erläuterte Botzon. »Weitere Maßnahmen stehen in den Folgejahren an, sobald der Abstimmungsprozess mit den Behörden abgeschlossen ist.« Dazu zählen der abschließende Bauabschnitt des Wohnheims Niederscheld und ein Ersatzbau für die Werkstatt in Eibelshausen, bei der eine Sanierung sich nicht rechnet.

Außerdem ist die Lebenshilfe weiterhin auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie zum Ausbau der Reha-Werkstatt für psychisch kranke Menschen.

Neue Projekte gestartet

Botzon gab eine kleine Übersicht über das Jahresgeschehen. Höhepunkt war die Eröffnung des stationären Wohnheims sowie des stationär begleiteten Wohnens im Haigerer Erlach.

Anfang des Jahres wurde der neue Dorfladen in Donsbach eröffnet, der von drei Menschen mit psychischen Erkrankungen und zwei Einzelhandelskaufleuten betrieben wird. Im August startete dann das Projekt »Schichtwechsel«: Menschen mit und ohne Behinderungen lernen dabei je einen Tag lang die Arbeitswelt des anderen kennen.

Die integrative »1.000 Zeichen«-Schreibwerkstatt war ebenfalls produktiv: Mitte November erscheint ein Tischkalender mit zwölf Texten.

Langjährige Mitglieder

Ehrungen gab es auch: 50 Jahre mit dabei ist Irene Reitz. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden zudem geehrt: Jörg Bastian, Horst Hartmann, Astrid Kaiser, Stefan Podhorny, Klaus Barnusch, Ellinor Brandt, Carsten Bräunche, Frauenkreis Erdbach (Evangelische Kirchengemeinde), Hans Kneifel, Karl Heinz Rompf, Stefan Eckhardt sowie Sieglinde Stahl.

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