14. November 2017, 11:16 Uhr

Dillenburg

Lebenshilfe schmiedet Zukunftspläne

Qualität sichern, Prozesse verbessern und sich stets neuen Herausforderungen anpassen – dies gab Aufsichtsratschef Jürgen Raab an der Jahreshauptversammlung vor.
14. November 2017, 11:16 Uhr
Jürgen Raab (r.) begrüßt (ab 2.v.l.) Rolf Stiebing, Andrea Hentschel und Christian Kolb und verabschiedet Eberhard Lehr (l.), Dorothea Ströher und Klaus-Dieter Weyel. Foto: Lebenshilfe

Dabei blickte Raab zurück auf ein ereignisreiches Jahr, in dessen Mittelpunkt die Umsetzung eines bedeutenden Projekts stand: die Inbetriebnahme des neuen Wohnheims in Haiger. Am 26. September wurde das stationäre Wohnheim offiziell eingeweiht, das nun Platz bietet für 20 Dauer- und drei Kurzzeitplätze.

Jürgen Raab verkündete, dass nun auch das auf dem gleichen Grundstück im Haigerer »Erlach« angesiedelte Gebäude des stationär begleiteten Wohnens kurz vor der Fertigstellung steht. »Mitte November werden die ersten der insgesamt elf Bewohner dort einziehen«, sagte er stolz.

Neue Herausforderungen

Ein großer Schritt sei mit diesem Bauprojekt gemacht worden, dennoch warten auch künftig große Herausforderungen auf den Verein. Unter anderem stehen zahlreiche Sanierungen in den in die Jahre gekommenen Einrichtungen an.

Die Werkstatt in Eibelshausen fällt dabei am schwersten ins Gewicht: Rund 1,8 Millionen Euro würde eine Sanierung einschließlich Brandschutz kosten. Daher steht die Lebenshilfe seit geraumer Zeit in Verhandlungen über einen möglichen Ersatzbau.

»Je nach Verhandlungsverlauf bleibt auch die Option, am jetzigen Standort zu bleiben, aber das wäre nicht unsere Wunschlösung«, betonte Lebenshilfe-Vorstand Dirk Botzon. Ebenfalls ist der Verein auf der Suche nach einer geeigneten Mietimmobilie zur Umsetzung der bewilligten Erweiterung der Plätze im Bereich der REHA-Werkstatt. Gegenwärtig laufen Verhandlungen in Dillenburg. 40 Betreuungsplätze wurden dazu vom Kostenträger bewilligt.

Die Verschiebung der Altersstruktur, die immer mehr pflegerische Arbeit notwendig macht, die steigenden Zahlen verhaltensauffälliger Menschen mit Behinderungen, die politischen und rechtlichen Rahmen- und Finanzierungsbedingungen, der Fachkräftemangel und der industrielle Wandel – all das sind nur einige der Punkte, die die Lebenshilfe Dillenburg in der Zukunft mehr und mehr beschäftigen werden. »Wir können uns nicht auf dem positiven Niveau unserer Arbeit ausruhen«, formulierte Raab.

Aufsichtsrat neu formiert

1.000 Betreuungsplätze, 340 hauptamtliche Mitarbeiter. »Die Lebenshilfe Dillenburg ist ein nicht unbedeutender Arbeitgeber im Lahn-Dill-Kreis«, erklärte Jürgen Raab. Neues Vorstandsmitglied ist seit Anfang des Jahres Dr. Oliver Schmitzer, der die Nachfolge von Marita Wickel antrat.

Auch im ehrenamtlichen Aufsichtsrat gab es Veränderungen: Ergänzungswahlen standen während der Sitzung an, da Dorothea Ströher, Klaus-Dieter Weyel und Eberhard Lehr ihre Funktion im Aufsichtsrat nach vielen Jahren niederlegten. »Unser Wunsch ist es, den Aufsichtsrat von nun an Jahr für Jahr zu verjüngen«, erklärte Raab. Andrea Hentschel, Rolf Stiebing und Christian Kolb wurden als Nachfolger gewählt.

»Unser Verein steht auf gesunden Füßen«, hielt Raab abschließend fest. »Ohne materielle Unterstützung wäre all das nicht möglich. Die Spendenbereitschaft zeigt uns, dass die gute Lebenshilfe-Arbeit wahrgenommen und gewürdigt wird. Dafür sind wir sehr dankbar. Zentrales Ziel bleibt es, Menschen mit geistigen Behinderungen hier in der Region in allen Lebensphasen normale und selbstverständliche Teilhabe zu ermöglichen.«

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