15. April 2019, 11:00 Uhr

Mittenaar

Kontinuierlich Strom mit neuer Turbine

Aktuell fließt das Wasser aus der Aartalsperre ungenutzt wieder in die Aar. An der Sperre soll jetzt eine neue Turbine für eine kontinuierliche Stromerzeugung sorgen.
15. April 2019, 11:00 Uhr
Im Betriebshaus der Aartalsperre soll die neue Turbine installiert werden (v.l.): Kreisbrandinspektor Rupert Heege, Erster Kreisbeigeordneter Heinz Schreiber und Talsperrenwärter Patrick Will freuen sich über den Bescheid des Landes zur Finanzierung. Foto: Lahn-Dill-Kreis

Eine solche zwischengeschaltete Kleinmengenturbine soll die rund 50 Liter, die pro Sekunde durch die Rohre laufen, zur Stromerzeugung nutzen.

Bau zum Hochwasserschutz

Der Lahn-Dill-Kreis ist Betreiber der Aartalsperre, die zwischen 1984 und 1992 zum Hochwasserschutz zwischen den Gemeinden Hohenahr und Bischoffen errichtet wurde. Grund war, dass das damalige Dillgebiet immer wieder überschwemmt wurde. Die Folgen waren Schäden in Millionenhöhe.

Das unterhalb der Staumauer liegende Bachbett der Aar muss ausreichend mit Wasser versorgt werden – so steht es in der Betriebsvorschrift der Aartalsperre. »Es ist erfreulich, dass wir dieses Wasser, das ohnehin durch die Sperre fließt, bald dazu nutzen können, um Strom zu generieren«, fasst der Erste Kreisbeigeordnete Heinz Schreiber zusammen. Es ist geplant, mit dem neu erzeugten Strom den Eigenbedarf des Betriebsgebäudes an der Sperre abzudecken. Der Überschuss soll in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Schätzungen zufolge beläuft sich der Einbau der Kleinmengenturbine auf rund 80.000 Euro. 60.000 Euro übernimmt die WI-Bank des Landes Hessen, der Rest der Landkreis.

Die Talsperre regelt den Abfluss der Dill, nimmt Hochwasserspitzen auf, speichert diese und gibt sie bei Niedrigwasser wieder ab. Die Einleitung der Niederschläge in das Becken erfolgt überwiegend über die Aar und ihre Nebenflüsse Stadterbach, Wilsbach, Weidbach und Meerbach.

Alte Turbine zu schwach

Schon beim Bau der Aartalsperre wurde 1992 eine Turbine zur Stromerzeugung in den Hauptdamm integriert. Hier erfolgt aufgrund der hohen Durchflussmenge von 4.000 Litern pro Sekunde die Stromerzeugung bei Situationen, bei denen besonders viel Wasser durch die Anlage läuft, wie beispielsweise bei Starkregen oder wenn der Wasserspiegel gesenkt wird. Die neue Turbine erzeugt zusätzlichen Strom über 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr.

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