»Moderne Kommunikationstechnologien werden eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung einer weiterhin wohnortnahen, medizinisch hochwertigen Versorgung der Zukunft spielen«, betonte der hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner.
Initiativen gebündelt
»Das gemeinsame Kompetenzzentrum der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) bündelt hessische Initiativen und wird uns bei der Implementierung neuer, bedarfsgerechter Versorgungsformen unterstützen. Telemedizin bringt Diagnosen vom medizinischen Experten schnell zu den Patienten und überbrückt Distanzen. Das wird perspektivisch gerade im ländlichen Raum eine wichtige Brücke sein, um Allgemeinmediziner und Fachärzte zu konsultieren und beispielsweise eine Pflegekraft zuzuschalten, damit schnell medizinisch kompetenter Rat gegeben werden kann«, so Grüttner. Das Land stellt für Innovationsprojekte bis zu sechs Mio. Euro jährlich zur Verfügung.
»Wir werden die Digitalisierung des Gesundheitswesens intensiv voranbringen, auch um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern«, erklärte Grüttner. »Die E-Health-Initiative Hessen hat auch zum Ziel, das Gesundheitswesen noch besser und sicherer zu machen und hilft auch, Fehl- und Überbehandlungen wie unnötige Doppeluntersuchungen zu vermeiden. Das spart den Patienten Zeit und Aufwand.«
Einer der inhaltlichen Schwerpunkte wird neben der Förderung von telemedizinischen Facharztnetzen die Organisation einer sektorenübergreifend abgestimmten medizinischen Notfallversorgung sein, die sich an der Dringlichkeit der Behandlung orientiert und den Ärztlichen Bereitschaftsdienst, den Rettungsdienst und die Notfallambulanzen von Krankenhäusern einbindet.
System auf Bundesebene
Technisches Kernelement der Digitalisierung des Gesundheitswesens wird die schrittweise Einführung eines bundesweiten Systems von kompatiblen, elektronischen Patienten- und Fallakten sein, damit Patienten ihre Gesundheitsdaten zu jedem gewählten Arzt mitnehmen können.
Um länderübergreifende Initiativen zu stärken, hat die Gesundheitsministerkonferenz 2017 die Gründung eines Forums »Elektronische Patientenakte« beschlossen. Auf Landesebene wird diese koordinierende Funktion das Kompetenzzentrum übernehmen.
Die Medizinische Informatik wird in Hessen durch eine hochschulübergreifende Partnerschaft des Instituts für Medizinische Informatik der Justus-Liebig-Universität Gießen und des Fachbereichs Gesundheit der Technischen Hochschule Mittelhessen gestärkt. Schwerpunkt der beiden Partner sind neue Versorgungsformen unter Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologie. Dieses Expertenwissen wird nun im Kompetenzzentrum für Telemedizin und E-Health gebündelt. Die beiden Präsidenten Prof. Dr. Joybrato Mukherjee (JLU Gießen) und Prof. Dr. Matthias Willems (THM) begrüßen die Initiative des Landes.