Die Integrative Kindertagesstätte in Burg hat in ihr »Haus der kleinen Forscher« eingeladen. Seit 2012 gehen die Kita-Kinder in Burg auf Entdeckungsreise. Seitdem ist die Einrichtung bereits dreimal von der Stiftung »Haus der kleinen Forscher« zertifiziert worden. Die jungen Experimentierfreudigen beschäftigen sich hier mit dem Thema Nachhaltigkeit. Etwa die Frage, mit welchen kleinen Hilfsmitteln sich Wasser und Sand von Müll befreien lassen.
Ein Besuch auf der Mülldeponie stand an und die kleinen Forscher waren selbst aktiv und haben Müll von der Straße gesammelt. »Einige der Kinder sind wütend und empört gewesen, als sie sahen, was da alles achtlos weggeworfen worden war«, erzählte Erzieherin Monic Henseling, die das Kita-Projekt mit den Kolleginnen Jana Bischof und Halime Yörük begleitet. »Sie fragen: ›Denken die Erwachsenen sich denn gar nichts dabei?‹«
Lernziel erreicht
CDU-Abgeordneter Hans-Jürgen Irmer, der die kleinen Forscher besuchte, war von dieser Reaktion begeistert: »Wenn eine solche Äußerung von einem Steppke kommt, zeigt das, dass die Kinder sich mit der Thematik ernsthaft auseinandersetzen. Dann ist das Lernziel doch bereits erreicht.« Wichtig sei es für das »Haus der kleinen Forscher«, eigentlich trockene Themen lebendig aufzubereiten. Das sei in Burg gelungen.
Unterstützung erfährt das Projekt auch vom lokalen Netzwerk »Mathematikum Gießen«. Für über 400 Einrichtungen aus fünf Landkreisen bietet das Mathematikum Fortbildungen an. »Die meisten Zertifizierungen sind hier im Lahn-Dill-Kreis«, betonte Netzwerkkoordinatorin Melanie Schmidt. Finanzielle Förderung gibt es zudem von der Rittal-Foundation, deren Vertreter Friedemann Hensgen ebenfalls zu Gast war.
»Die Voraussetzung für Bildung ist Bindung«, erklärte Lebenshilfe-Vorstand Dirk Botzon. »Wenn Kinder sozial eingebunden sind, hat das großen Einfluss auf ihr Explorationsverhalten.«