08. April 2020, 13:00 Uhr

Wetzlar

Home-Schooling: Eine Million Logins im Kreis

Die Schulen im Lahn-Dill-Kreis haben seit 16. März ihre Türen geschlossen. Doch das bedeutet nicht, dass die Schüler nicht lernen können.
08. April 2020, 13:00 Uhr
Die Grundschullehrerin Barbara Boedicker in ihrem Home-Office in Wetzlar. Die Lehrerin arbeitet an der Dernbachschule in Herbornseelbach. Foto: Gerstberger

Das Schul-Kommunikationssystem »IServ« ermöglicht digitalen Unterricht - mit Erfolg. Landrat Wolfgang Schuster freut sich über die vielen positiven Rückmeldungen, die derzeit in der Schulabteilung des Lahn-Dill-Kreises ankommen. Sowohl Eltern als auch die Schulen nutzen den Support der Schulabteilung bei Fragen zu IServ und lassen nicht selten ein gutes Feedback zurück.

»IServ« schon vor der Krise vorhanden

»Der gute Übergang ins Home-Schooling hat funktioniert, weil dieser digitale Ausbau unserer Bildungslandschaft bereits vorhanden war. Viele Schulen haben schon vor der Corona-Krise mit IServ gearbeitet. Die, für die es neu war, konnten sich schnell einarbeiten und das flächendeckende Angebot nutzen«, sagt Schuster.

Der Erfolg des Home-Schooling-Konzeptes des Lahn-Dill-Kreises lässt sich zusätzlich an den Zahlen messen. Die Anzahl der Logins in IServ hat sich im Vergleich zum Vormonat mehr als verdreifacht und ist mittlerweile auf 1.020.635 (Stand: 25. März) gestiegen.

Selbstständiges Lernen

Von Februar auf März sind die Logins damit um 230 Prozent gestiegen. Der Anteil an Logins von Grund- und Förderschulen fällt im Gesamtvergleich zwar eher gering aus, obwohl diese Schulen über zwei Drittel aller Schulformen im Landkreis ausmachen. Der Anstieg ist jedoch auch hier enorm: Bis zum 25. März wurden für diese Schulformen 49.010 Logins verzeichnet. Das entspricht einer Steigerung auf mehr als das Fünffache im Vergleich zum Vormonat.

Die Login-Daten der kombinierten Haupt- und Realschulen, Mittelstufen- sowie Gesamtschulen sind von 99.110 im Februar auf 491.951 Logins im März gestiegen.

Gymnasien und Berufliche Schulen verzeichnen mit 477.042 Logins einen Zuwachs von 138 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass zwei der fünf Beruflichen Schulen im Lahn-Dill-Kreis ein eigenes Kommunikationssystem betreiben und nicht in IServ erfasst sind.

IServ bietet, neben der Möglichkeit, ein interaktives Klassenzimmer zu erstellen und online zu unterrichten, zusätzlich die Möglichkeit, auf eine Vielzahl interaktiver Lernmodule zuzugreifen, die es den Schülerinnen und Schülern aller Jahrgangsstufen ermöglichen, auch komplett selbstständig zu lernen. Dazu zählen auch der EDU-Medienpool des Medienzentrums Lahn-Dill und dessen Online-Lizenzen von »IMeNS«. »Eltern berichten uns, dass ihre Kinder das System auch am Wochenende nutzen und man sie regelrecht dazu animieren müsse, ihre Freizeit auch ruhig anders zu gestalten. Dieser Erfolg freut uns sehr«, so der Kreis-Schuldezernent Heinz Schreiber.

Dies bestätigt auch die Grundschullehrerin Barbara Boedicker aus Wetzlar, die in Herbornseelbach an der Dernbachschule die Klasse 4a unterrichtet: »Anfangs ging es ein wenig holprig, aber nun klappt es richtig gut. Meine 15 Zehnjährigen lernen gerne mit IServ. Vor allem die Aufgaben aus dem Internet machen den Schülern großen Spaß.«

Ein weiterer Vorteil von IServ: Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgangsstufen lernen durch das Home-Schooling schon frühzeitig selbstverantwortlich zu lernen - was letztlich eine Grundlage für den nächsten Lebensabschnitt bildet und sie auf Ausbildung und Studium vorbereitet.

Probelauf für digitale Schule

Die aktuelle Situation hat Schüler, Lehrer und Eltern vor die Herausforderung gestellt, sich mit dem Thema Home-Schooling auseinanderzusetzen.

Anfängliche Kapazitätsprobleme der Netzwerke wurden jedoch unverzüglich behoben und somit auch längerfristig auf einen stabil funktionierenden Stand gebracht. Server wurden teilweise schon aufgestockt und zukunftsfähig für die digitale Schule angepasst.

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