Gefeiert wurde dies vom Landkreis Marburg-Biedenkopf im Schloss Biedenkopf. Grundlage für den Hochwasserschutz an der oberen Lahn waren die seit Ende der 1950er-Jahre entwickelten Pläne der staatlichen Wasserwirtschaftsverwaltung im »Generalplan Lahn« und zuletzt der »Sonderplan Abflussregelung Lahn« von 1973/74.
So sollten im Kreis Siegen-Wittgenstein vier Rückhaltebecken und im Landkreis Marburg-Biedenkopf bis zu fünf weitere Becken für den Hochwasserschutz entstehen. Unter anderem waren Anlagen bei Banfe, Bad Laasphe, Gönnern sowie eine größere Lahntal-Sperre bei Friedensdorf in der Diskussion. Für Landrätin Kirsten Fründt ist der Bau des Hochwasserrückhaltebeckens »eine frühe und gelungene Form der interkommunalen Zusammenarbeit«.
Hochwasser von 1984 gab Startsignal
Ab 1980 trieb der Wasserverband die Planungen für den Bau bei Breidenstein/Perf voran. Am 30. Juni 1981 erließ das Regierungspräsidium den grundlegenden Bescheid zur Planfeststellung. Allerdings änderten sich die Sichtweise für solche Anlagen.
Auch aufgrund hoher Kosten wurde der Bau schon Anfang der 1980er hinterfragt. Dann folgte aber das Hochwasser im Februar 1984, bei dem durch schwere Stürme und Gewitter ergiebige Regenfälle die heimischen Flüsse schnell anstiegen ließen und auch letztlich der Katastrophenalarm ausgerufen wurde. Dies sorgte dafür, dass dieentsprechenden Finanzmittel durch das Land Hessen freigegeben wurden und damit erfolgte der Baubeginn in Breidenstein.
Volumen von zwei Millionen Kubikmetern
Das Rückhaltebecken mit rund zwei Millionen Kubikmetern Volumen und 600.000 Kubikmetern Dauerstau ist die einzige Talsperre im oberen Lahngebiet. Mit der Inbetriebnahme 1993 wurde erreicht, dass seither Hochwasser aus dem Einzugsgebiet der Perf zurückgehalten werden und damit auch Hochwasser an der oberen Lahn beeinflusst werden kann.
Gemeinsam mit dem Rückhaltebecken Kirchhain/Ohm kann die Überlagerung von Hochwasser aus Ohm und Lahn ab dem »Cölber Eck« vermieden werden – ein Schutz für den Raum Marburg sowie der anliegenden Städte und Gemeinden.
Der besondere Dank der Landrätin galt den Mitarbeitern des Wasserverbandes, insbesondere dem technischen Betriebsleiter Hartmut Klingelhöfer sowie dem Geschäftsführer des Verbandes, Volker Haupt. Beide berichteten über die abwechslungsreiche betriebliche Entwicklung des Sees in den vergangenen 25 Jahren.
