27. Juni 2019, 11:00 Uhr

Cölbe

Haariges Problem im Kreisgebiet

Der saisonale Befall von Eichen mit der Raupe des Eichenprozessionsspinners ist aktuell am Gelände des Universitätsklinikum Gießen/Marburg auf den Lahnbergen sowie in Cölbe gesichtet worden.
27. Juni 2019, 11:00 Uhr
Eines der Nester des Eichenprozessionsspinners, das von der Gemeinde Cölbe im Bereich des Wasserhochbehälters entfernt wurde. Foto: Gemeinde Cölbe

An einer Eiche am Eingang zum Cölber Sportgelände wurde am Dienstag von einer Spezialfirma überprüft, ob es sich bei den Raupen dort um Eichenprozessionsspinner handelt. Es konnte zwar kein Nest entdeckt werden, die Fläche um den Baum wurde dennoch gesperrt, da die Gemeinde Cölbe ihn noch einige Tage beobachten wird, um sicherzustellen, dass sich kein Nest mehr bildet.

Etwas kritischer ist die Lage am Ortsrand im Bereich zwischen dem Wasserhochbehälter und dem Johannesbrünnlein. Dort wurden fünf Nester des Eichenprozessionsspinners entfernt.

Hier ist ein Warnhinweis zu finden, der auf die Raupen hinweist. »Wer diesen Weg auf eigene Gefahr nutzt, der sollte besonders aufmerksam sein«, teilt Bürgermeister Dr. Jens Ried mit. »Das Problem ist, dass dort fast ausschließlich Eichen am Wegesrand stehen. Auch wenn die Nester entfernt sein sollten, kann die Raupe ihre Härchen verloren haben, die dann Reizungen oder Schlimmeres auslösen können«, sagt der Bürgermeister.

Die Gemeinde wird daher auch hier in den nächsten Tagen verstärkt darauf achten, ob sich am Wegesrand weitere Nester bilden.

Situation am UKGM

Auch Eichen auf dem UKGM-Gelände (Lahnberge) sind vom Eichenprozessionsspinner befallen. Das genaue Ausmaß wird derzeit noch erhoben. Aktueller Stand ist, dass die Areale der Kliniken am Ortenberg sowie die Kindertagesstätten am Blitzweg und in der Conradistraße nicht betroffen sind. Als Sofortmaßnahmen wurden dort die Absperrung der Areale mit hohem Eichenbestand eingeleitet sowie ein Unternehmen mit der Entfernung der Raupen und Nester beauftragt. Dies wird jedoch einige Tage dauern.

Das Uni-Klinikum bittet Besucher auf den Lahnbergen, nicht in der Nähe von Eichenbäumen zu verweilen und Kontakt zu Bäumen und Raupen sowie Gespinsten zu vermeiden. »Wir bitten alle Besucher, Patienten und Mitarbeiter, die Sperrzonen einzuhalten. Eventuell wird es durch die Absperrungen und Entfernungen zu Einschränkungen der Parkflächen kommen«, erklärt Professor Dr. Harald Renz, Ärztlicher Geschäftsführer des Universitätsklinikums Marburg.

Raupen verpuppen sich demnächst

Geschätzt sollte in drei bis vier Wochen der haarige Spuk vorbei sein, wenn die Raupen sich verpuppt haben. Dass der Eichenprozessionsspinner überhaupt noch aktiv ist, ist auch ein Zeichen für den Klimawandel, da er als wärmeliebend gilt. Wer im Kreisgebiet Raupen oder Nester gefunden hat, sollte umgehend die Gemeinde- oder Stadtverwaltung informieren.

Verhaltenstipps

• Raupen und Nester sollten niemals berührt werden.

• Sollte es doch nach Kontakt zu allergischen Reaktionen mit Asthma und Atemnot kommen, den Rettungsdienst unter 112 alarmieren.

• Bereiche mit Warn-Beschilderung vermeiden.

• Die Haare können vom Wind weitergetragen werden.

• Auch unterhalb von befallenen Bäumen können am Boden liegende Brennhaare der Raupe noch jahrelang gesundheitliche Probleme auslösen.

• Bei starkem Juckreiz kann Kratzen die Gifthaare tiefer in die Haut treiben.

• Duschen, Haarewaschen, kaltes Wasser lindert Juckreiz.

• Bei Augenkontakt mit viel Wasser spülen.

• Kontaminierte Kleidung schnell wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen.

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