29. Oktober 2019, 11:00 Uhr

Dillenburg

Gute Musik gegen den Herbstblues

Das Herbstkonzert war eine Premiere an der Wilhelm-von-Oranien-Schule (WvO), denn traditionell stellen die Ensembles des Dillenburger Gymnasiums die Ergebnisse der Proben im Frühling vor.
29. Oktober 2019, 11:00 Uhr
Die Streetband unter Leitung von Nicolas Grebe (l.). Foto: Markus Hoffmann/WvO

Aufgrund des musikalischen Großprojekts »Dörrien - Ein Leben zwischen Liebe und Krieg« im Herbst 2018 waren Proben und Planungen im Jahresablauf aber nach hinten gewichen, um nun mit vollem Akku wieder alles für das Publikum zu geben. Auch die Musikschule der Lahn-Dill-Akademie war wie gewohnt mit von der Partie.

Frische Musikideen

Die WvO-Gruppen präsentierten sich beim Herbstkonzert zwischen Kontinuität und Innovation: Die von Nicolas Grebe gegründete Streetband spielte erstmals vor breiterem Publikum und überzeugte durch ihren satten Brass-Sound. Zu zwei Stücken performte Sänger Jona Hasenkrug mit überzeugendem Stimmvolumen und lud das Publikum auch zum Mitmachen ein.

Ebenfalls neu ist die Formation der Schulband. Die Musiker unter Leitung von Raphael Monno an der Gitarre wurden vom Publikum mit viel Applaus honoriert. Auch im Duett mit Armin Müller am Klavier brillierte Monno im eigens für ihn komponierten »Blue Man Blues«.

Eine weitere Innovation: Der langjährige Chorleiter Armin Müller hatte sich Verstärkung geholt. Er wurde von Gesangscoach Johanna Klöpper unterstützt. Ziel war es, die Schüler intensiver in Stimme und Performance zu trainieren. Eine überzeugende Arbeit, wie die Darbietungen des Chores bewiesen. Nach der vergangenen Probensaison mit dem Schwerpunkt »Musical« gab es nun Gospel-Klassiker zu hören. Krankheitsbedingte Ausfälle wurden souverän kompensiert.

Orchestersound und Cover-Rock

Für Kontinuität standen beim Herbstkonzert das Orchester unter Leitung von Martin Giebeler, das den Abend schwungvoll eröffnete, und der Unterstufenchor, geleitet von Ulrich Kögel. Auch die Elternband »Parents« mit Frontmann Mario Leitloff bewies, dass sie als Coverband nicht nur das Herbstkonzert, sondern auch jede Ü30-Party rocken könnte.

Seit mehreren Jahren ist ein Programmblock der Musikschule reserviert. Beeindruckend waren hier die Solo-Beiträge der Schüler (unter anderem Paul Haas, Simon Graf, Nathan Drewentschuk und Paula Biedenkopf), die derart brillant spielten, dass die 250 Zuhörer sich eher in einem Konzertsaal denn in einer Schulaula wähnten. Mal einfühlsam mit der Gitarre, mal lateinamerikanisches Flair oder auch am Flügel oder mit der Blockflöte - die Zuhörer durften sich in den zwei Stunden über ein abwechslungsreiches, stimmungsvolles Konzert freuen.

Mal schauen, ob’s 2020 wieder ein Herbstkonzert wird oder doch der Frühlingtermin. Aber in der dunklen Jahreszeit sind solche Abende auf jeden Fall ein tolles Highlight.

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