30. April 2018, 15:00 Uhr

Herborn

Grünes Licht für Kita-Trägerschaft

Die Sondersynode des Evangelischen Dekanats an der Dill hat sich für eine Dekanatsträgerschaft für die evangelischen Kindertagesstätten entschieden.
30. April 2018, 15:00 Uhr
Die Mehrheit der Synodalen ist dafür: Sachlich und konstruktiv verlief die Sondersynode zur Dekanatsträgerschaft für die kirchlichen Kindertagesstätten. Mit dem Beschluss soll die Umsetzung bis 1. Januar 2019 erfolgen. Foto: Becker-von Wolff/Dekanat

Von den 56 stimmberechtigten Synodalen sagten schließlich 54 Delegierte »Ja« zur Satzung, zwei Synodale stimmten dagegen. In seinem Grußwort ermutigte Herborns Bürgermeister Hans Benner die Vertreter aus den 35 Kirchengemeinden zu einer Entscheidung: Mancher Schritt sei notwendig, um sich Veränderungen zu stellen. Er erinnere sich an das Gespräch, das die Bürgermeister 2016 mit dem Dekanatssynodalvorstand (DSV) führten. Pfarrerin Sonja Oppermann aus Ballersbach sagte in ihrer Andacht, es brauche Mut neue Schritte zu gehen. Vor der Abstimmung sagte Präses Dr. Wolfgang Wörner das Modell zur Dekanatsträgerschaft basiere auf Freiwilligkeit. Nicht jede Kirchengemeinde werde der Satzung zustimmen. Der DSV beantwortete Fragen zum Wortlaut der vorliegenden Satzung und zu den nächsten Schritten.

Fahrplan steht

Die Dekanatsträgerschaft soll zum 1. Januar 2019 starten. Die geschäftsführende Stelle soll nach Möglichkeit bereits zum 1. November besetzt werden, sagte DSV-Mitglied Klaus Best. Er umriss den Fahrplan für die Umsetzung. Der Vorstand wird Kontakt mit den Kommunen aufnehmen und die kirchenrechtliche Genehmigung einholen. Dann soll die Geschäftsordnung und die Ausschreibung erstellt werden, parallel dazu werden die Kirchengemeinden gebeten noch vor den Sommerferien dem Vertrag zuzustimmen. »Das sollte in den nächsten fünf bis sechs Wochen erfolgen«, sagte Klaus Best.

Die Beschlüsse der Kirchvorstände sind notwendig, damit die Regionalverwaltung die Einzelhaushalte zu einem Gesamthaushalt zusammenführen kann. DSV-Mitglied Ralf Schaffner sagte, die einer Kirchengemeinde zustehenden Stunden für die Kita-Verwaltung werden zur Hälfte an die Geschäftsführung übergehen. Das kann bedeuten, dass Arbeitsverträge mit den bisher zuständigen Gemeindesekretärinnen verändert werden müssen.

Mitarbeitertreffen geplant

Klaus Best kündigte eine Infoveranstaltung für die Mitarbeiter an. So soll es im Herbst 2018 eine Betriebsversammlung geben. Die Kirchengemeinden werden vom DSV zu einer Einrichtungskonferenz eingeladen, um das Kuratorium zu wählen, das zukünftig alle zwei Monate tagen soll.

Der künftigen Dekanatsträgerschaft will sich die Mehrheit der Kirchengemeinden anschließen, darunter auch die zur Kommune Dietzhölztal zählende Kirchengemeinde Simmersbach aus dem Dekanat Biedenkopf-Gladenbach. Der Dekanatsträgerschaft nicht beitreten werden die Evangelischen Kirchengemeinden Beilstein-Rodenroth, Ewersbach, Frohnhausen, Haiger, Hörbach und Sinn. Präses Dr. Wolfgang Wörner sagte, er schließe zukünftige Beitritte zur Dekanatsträgerschaft nicht aus.

Hintergrund

Beim ersten Satzungsentwurf des DSV wurde die Form der Mitbestimmung von Kirchengemeinden heftig diskutiert.

Der Abstimmung in Herbornseelbach ging eine intensive und mehrjährige Debatte voraus. Wie die Trägerschaft der 30 Kindertagesstätten im Dekanat an der Dill vereinfacht werden könne, darüber hat es seit Jahren Diskussionen gegeben. In den Alt-Dekanaten Dillenburg und Herborn haben Pfarrer Eberhard Hoppe und Pfarrer Thomas Gessner die Gemeinden, die eine kirchliche Kita betreiben, erstmals an einen Tisch geholt. Mitte Mai 2016 nahm sich der neu gewählte Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen Dekanats an der Dill dem Thema an.

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