19. Dezember 2017, 11:00 Uhr

Laubach

Festgottesdienst zum 50. Weihetag

»Ihre Kirche ist so alt wie unser neuer Bischof – 50 Jahre«. Prälat Dr. Peter Hilger hielt eine gleichsam tiefgründige wie humorvolle Predigt beim Festgottesdienst zu einem feierlichen Anlass.
19. Dezember 2017, 11:00 Uhr
V.l.: Pfarrer Michael Leja, Geistlicher Rat Pfarrer Alexander Vogl, Diakon Hans-Joachim Schaaf, Prälat Dr. Peter Hilger, Pfarrer Clemens Matthias Wunderle, Dekan Norbert Heide sowie Diakon Hans-Peter Schucker kurz vor dem feierlichen Auszug am Ende des Gottesdienstes. Foto: G. Pimeisl

Zum 50. Weihejubiläum der Heilig-Geist-Kirche überbrachte der Leiter des Kirchlichen Gerichts im Bistum Mainz und damit Teil der Bistumsleitung herzliche Grüße von Bischof Peter Kohlgraf und spannte einen weiten Bogen zwischen 1967 und 2017. Er erinnerte an die Aufbruchstimmung innerhalb der Kirche nach dem zweiten vatikanischen Konzil von 1962 bis 1965, erwähnte den politisch-gesellschaftlichen Umbruch in Deutschland in diesen Jahren und die Mutmaßung manch führender Köpfe der »68er-Generation«, dass die (katholische) Kirche 50 Jahre später ganz gewiss ausgestorben sei. »Aber wir sind noch da, während viele ihrer Ideologien verblasst sind«, stellte er stolz fest.

Gründung von Gemeinden bedeutete neue Heimat

Hilger rief aber auch in Erinnerung, was gerade in Oberhessen in den fünfziger und sechziger Jahren der Bau von Kirchen und die Gründung katholischer Gemeinden bedeutete: Für die vielen, nach Kriegsende aus den Ostgebieten vertriebenen gläubigen Menschen sorgten sie für Geborgenheit, für eine neue Heimat, waren Symbol dafür, dass man auch Wurzeln schlagen und etwas Neues aufbauen konnte mit Glaubensbrüdern und -schwestern. »Kirchenbauten sind keine toten Steine, sondern gelebter Glauben«, rief er den vielen Besuchern des Festgottesdienstes zu und erinnerte daran, wie viele Taufen, Hochzeiten, Feiern der Erstkommunion oder Firmung in den fünf Jahrzehnten in der Heilig-Geist-Kirche stattfanden. Hilger ermunterte die Gäste, als Christen »Farbe zu bekennen« und die Stimme für mehr Mitmenschlichkeit im Geiste Jesu zu erheben. Aber auch im Sinne des neuen, jungen Mainzer Bischofs Neues zu denken und zu wagen in der Gemeindearbeit.

Musikalisch umrahmte der Kirchenchor mit einigen Liedbeiträgen unter Leitung von Bernhard Glaßl den feierlichen Gottesdienst, dieser begleitete den Gesang der Gemeinde auch an der Orgel. Laubachs Pfarrer Clemens Matthias Wunderle hatte eingangs des Festgottesdienstes neben Hilger zahlreiche Ehrengäste aus evangelischen und katholischen Nachbargemeinden ebenso begrüßt wie Bürgermeister Peter Klug und frühere Amts- und Würdenträger der katholischen Pfarrgemeinde Laubach. Robert Pietryga, Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, bezeichnete in seiner Rede zum Abschluss des Gottesdienstes Jesus als den Grundstein des Kirchenbaus. Dieser Bau habe sich in fünf Jahrzehnten immer wieder verändert und erweitert und sei auch heute längst nicht fertig, so wie sich die Gemeinde selbst stets weiter entwickele. Er lud die Gottesdienstbesucher zum Empfang ins angrenzende Gemeindezentrum ein.

Glückwünsche auch von der evangelischen Kirche

Dort überbrachten Ruth Strittmatter, Pfarrgemeinderatsvorsitzende der katholischen Pfarrgemeinde Heilig Kreuz Grünberg-Mücke, Bürgermeister Peter Klug, Norbert Heide, Dekan des evangelischen Dekanats Grünberg, Pfarrer Stephan Ebelt für die evangelische Kirchengemeinde Laubach, Dekan Hans-Joachim Wahl, Dekan des katholischen Dekanats Gießen sowie Wunderles Amtsvorgänger Geistlicher Rat Pfarrer Alexander Vogl Glückwünsche und Geschenke zum Jubiläum.

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