26. April 2020, 13:00 Uhr

Biedenkopf

FKM spendet Masken an das DRK

Die Preise für Schutzartikel explodieren zurzeit und das DRK-Krankenhaus in Biedenkopf ist froh darüber, dass man sich frühzeitig um medizinische Grundartikel gekümmert hat.
26. April 2020, 13:00 Uhr
So sieht eine 3D-Maske als Rohling aus, wenn sie frisch aus dem Pulver entnommen wird. Foto: FKM Sintertechnik

Außerdem gibt es aber sagenhafte Ideenvielfalt und Spendenbereitschaft von ansässigen Firmen. »Die Biedenkopfer Firma FKM Sintertechnik hat allein für unser Krankenhaus 200 Masken im 3D-Druck gespendet. Hinzu kommen weitere 250 Masken für unsere beiden Seniorenheime in Biedenkopf und Wallau. Die Masken sind für uns wirklich ein Segen, da sie sich wiederverwenden lassen«, erklärt Werner Bergener, Leiter des Controllings des DRK Kreisverbandes.

Masken für Gesundheitseinrichtungen

»Wir sind Dienstleister für 3D-Drucke und haben uns frühzeitig mit dem Thema Herstellung von Masken beschäftigt, uns einen passenden Datensatz besorgt, dreidimensionale Funktionsprototypen hergestellt und überarbeitet. Mittlerweile haben wir zwei Maschinen nur für die Produktion der 3D-Masken abgestellt und über 4.000 Masken produziert, die wir bewusst Gesundheitseinrichtungen in Biedenkopf zur Verfügung stellen«, sagt Matthias Henkel, Geschäftsführer der FKM.

Von der Idee zum fertigen Produkt

Die Rohlinge werden mit einem 3D-Druckverfahren hergestellt. Dabei wird das Kunststoffpulver auf eine Plattform in sehr dünner Stärke (0,1 mm) aufgetragen und punktgenau durch einen Laser entlang der festgelegten Strukturen verschmolzen. Die Plattform wird herabgesenkt und eine neue Schicht aufgetragen. Solange, bis die 3D-Masken entstehen.

Danach werden die Masken von Pulverresten befreit und die Oberflächen geglättet.

Filtermaterial auch aus der Region

Die fertigen Rohlinge lassen sich mit frei wählbaren Filtermaterialien nutzen. Der DRK Kreisverband Biedenkopf hat von der Hollingsworth & Vose GmbH (Hersteller von Materialien für Filtrations-, Batterie- und Industrieanwendungen) in Hatzfeld eine Spende über Filterpapier erhalten. Dieses kann für die 3D-Masken und auch FFP2-Masken genutzt werden.

Beim DRK werden die Filter passgenau geschnitten und in die Maskenrohlinge gefügt. Dann noch Gummibänder montiert, die Passform optimieren und fertig. Jeder Maskenrohling wird mit drei Filtern ausgestattet, der nach Gebrauch gewechselt werden kann. Vor dem Einsatz werden die Masken in der eigenen Zentralsterilisation aufbereitet.

Nach dem Gebrauch werden die Filter entsorgt und die Masken erneut gereinigt und thermisch desinfiziert.

»Da die Masken keine offizielle Zulassung als Medizinprodukt haben, stellen wir sie unseren Mitarbeitern für den privaten Gebrauch zur Verfügung und betrachten sie als Notvorrat, sollte die Belieferung mit zugelassenen FFP2-Masken weiterhin schwierig bleiben«, ergänzt Cornelia Bönnighausen, Vorstandsvorsitzende des DRK.

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