23. Juni 2020, 11:00 Uhr

Landkreis

Eichenprozessionsspinner breitet sich wieder aus

Durch das milde Klima breitet sich der Eichenprozessionsspinner wieder in Deutschland aus. Auch in der Region an Lahn und Dill kommt die Raupe vereinzelt vor.
23. Juni 2020, 11:00 Uhr
Milde Winter, lange Sommer: Der Eichenprozessionsspinner findet in den letzten Jahren ideale klimatische Bedingungen, um sich in unserer Region wohlzufühlen und anzusiedeln. Hier im Bild aufgenommen 2018 bei Schöffengrund-Schwalbach. Foto: Benjamin Bailey

Der Eichenprozessionsspinner (kurz EPS) fühlt sich im Warmen wohl und bevorzugt freistehende und von der Sonne beschienene Eichen. Das Gesundheitsamt des Kreises rät zur besonderen Vorsicht, denn die feinen Brennhaare der Raupe können dem Menschen schaden.

Vom Juckreiz zu Atembeschwerden

Bei Hautkontakt kann es zu allergischen Reaktionen wie starkem Juckreiz, Pusteln und Quaddeln kommen. Außerdem können Atembeschwerden und Augenreizungen ausgelöst werden, wenn die Härchen eingeatmet werden.

Bei besonders allergieempfindlichen Menschen sind gefährliche Situationen nicht ausgeschlossen.

Verhaltenstipps

• Raupen und Nester sollten niemals berührt werden.

• Sollte es doch zu einem Kontakt kommen und dieser schwere allergische Reaktionen mit Asthma und Atemnot auslösen, sollte sofort der Rettungsdienst unter 112 alarmiert werden.

• Bereiche mit der Beschilderung »Warnung vor dem Eichenprozessionsspinner« sollten gemieden werden.

• Windverhältnisse sollten beachtet werden, da die Brennhaare weitergetragen werden können.

• Wer mit den Härchen in Kontakt kommt und Symptome entwickelt, sollte zum Arzt gehen und ihm mitteilen, dass wahrscheinlich Kontakt mit den Haaren des EPS bestand.

• Auch unterhalb von befallenen Bäumen können am Boden liegende Brennhaare der Raupe noch jahrelang gesundheitliche Probleme auslösen.

• Bei starkem Juckreiz kann Kratzen die Gifthaare nur tiefer in die Haut treiben.

• Duschen und Haare waschen, kaltes Wasser lindert den Juckreiz.

• Bei Augenkontakt mit viel Wasser spülen.

• Kontaminierte Kleidung schnell wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen.

Haustiere als Überträger

Auch Wild- und Haustiere reagieren auf die Gifthärchen. Es ist ebenfalls möglich, dass die Haare auf dem Tierfell haften bleiben und so an den Menschen weitergegeben werden.

Das Kreis-Veterinäramt empfiehlt, Haustiere - insbesondere Hunde nach dem Spaziergang - gut zu bürsten, um die potentielle Gefahr durch die Raupenhaare weitestgehend einzudämmen.

Durch das Fell ist die Haut der Hunde geschützt vor der Raupe. Wenn doch Symptome (Juckreiz) an empfindlichen Stellen wie der Nase auftreten, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Katzen, die Freigang haben, sollten ebenfalls gut gebürstet und auf Symptome beobachtet werden.

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