16. Juni 2019, 11:00 Uhr

Dillenburg

Eichenprozessionsspinner breitet sich wieder aus

Durch das anhaltende milde Klima breitet sich der Eichenprozessionsspinner wieder in Deutschland aus. Auch rund um Lahn und Dill kann die Raupe vorkommen.
16. Juni 2019, 11:00 Uhr
Milde Winter, langer Sommer: Der Eichenprozessionsspinner findet immer bessere Bedingungen, um sich in der Region anzusiedeln. Hier aufgenommen bei Schöffengrund-Schwalbach im vergangenen Jahr. Foto: Benjamin Bailey

Der Eichenprozessionsspinner, kurz EPS, fühlt sich im Warmen wohl und bevorzugt freistehende und von der Sonne beschienene Eichen. Das Gesundheitsamt des Lahn-Dill-Kreises rät zur besonderen Vorsicht, denn die feinen Brennhaare der Raupe können dem Menschen schaden.

Jucken und Atemnot

Bei Hautkontakt kann es zu allergischen Reaktionen wie starkem Juckreiz, Pusteln und Quaddeln kommen. Außerdem können Atembeschwerden und Augenreizungen ausgelöst werden, wenn die Härchen eingeatmet werden. Bei besonders allergieempfindlichen Menschen sind gefährliche Situationen nicht ausgeschlossen.

Haustiere als Überträger

Auch Wild- und Haustiere reagieren auf die Gifthärchen. Es ist ebenfalls möglich, dass diese Haare auf dem Tierfell haften bleiben und so an den Menschen weitergegeben werden können.

Das Kreis-Veterinäramt empfiehlt, Haustiere - insbesondere Hunde - nach dem Spaziergang gut auszubürsten, um die potentielle Gefahr durch die Raupenhaare weitestgehend einzudämmen.

Durch das eigene Fell ist die Haut der Hunde geschützt vor der Raupe. Wenn doch Symptome wie Juckreiz an empfindlichen Stellen wie zum Beispiel der Nase auftreten, sollte der Tierarzt aufgesucht werden.

Katzen, die Freigang haben, sollten ebenfalls gut ausgebürstet und auf Symptome hin beobachtet werden.

Verhaltenstipps

• Raupen und Nester sollten niemals berührt werden.

• Sollte es doch zum Kontakt kommen und dieser schwere allergische Reaktionen mit Asthma und Atemnot auslösen, sofort den Rettungsdienst unter 112 alarmieren.

• Bereiche mit der Beschilderung »Warnung vor dem Eichenprozessionsspinner« sollten gemieden werden.

• Die Haare können vom Wind weitergetragen werden.

• Wer mit den Härchen in Kontakt kommt und Symptome entwickelt, sollte zum Arzt gehen und ihm mitteilen, dass wahrscheinlich Kontakt mit den Haaren des EPS bestand.

• Auch unterhalb von befallenen Bäumen können am Boden liegende Brennhaare der Raupe noch jahrelang gesundheitliche Probleme auslösen.

• Bei starkem Juckreiz kann Kratzen die Gifthaare tiefer in die Haut treiben.

• Duschen, Haarewaschen, kaltes Wasser lindert Juckreiz

• Bei Augenkontakt mit viel Wasser spülen.

• Kontaminierte Kleidung schnell wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen.

0
Kommentare | Kommentieren