01. Januar 2022, 13:00 Uhr

Dillenburg

Auch das WvO-Biotop hat seine Info-Tafel

Der Eisvogelweg ist um eine Attraktion erweitert worden. Direkt am Reptilien- und Amphibienbiotop klärt eine Infotafel über Naturschutzaktivitäten auf.
01. Januar 2022, 13:00 Uhr
Gemeinsam wurde die neue Info-Tafel enthüllt. Hier ist nun gut erkennbar, welche Arbeit die WvO-Schüler und -Schülerinnen vollbringen und welchen Lebensraum das Biotop bietet. Foto: Radek Nickel/WvO

Diese Aktivitäten werden von der Naturlandstiftung Lahn-Dill und der Wilhelm-von-Oranien-Schule Dillenburg ausgeführt. Im kleinen Kreis konnte trotz Gewitter und Regen eine Informationstafel für das Auenbiotop Amdorfbach enthüllt und von der Naturlandstiftung an das Gymnasium übergeben werden. Von nun an können sich alle beim Spaziergang, Wandern oder Radfahren über die Pflegemaßnahmen von WvO-Schülerinnen und -Schülern entlang der alten Bahntrasse sowie im Auenbiotop informieren. Horst Ryba, Vorsitzender der Stiftung, übergab die Tafel an Schulleiter Martin Hinterlang.

Lebensräume sichern

Enthüllt wurde sie von Schülern und Schülerinnen des Bio-Leistungskurses im Beisein von Landrat Wolfgang Schuster, Horst Ryba, Claus Krimmel (erster Stadtrat Herborn) sowie Friedemann Hensgen (Rittal Foundation) und Bernhard Clement (Forstamt Herborn). Seit den 80er-Jahren ist es das Ziel der Naturlandstiftung, naturnahe und ökologische Flächen zu schaffen und zu erhalten, um der Verödung von Natur und Landschaft entgegenzuwirken, damit auch der Lebensraum bedrohter Pflanzen und Arten gesichert werden kann.

Großes Engagement aller Beteiligten

Nur durch das Engagement aller Beteiligten sowie die finanzielle Unterstützung der Sparkasse Dillenburg und der Rittal Foundation sei eine so nachhaltige und zukunftsträchtige Aufgabe im Sinne der Natur zu meistern, bedankte sich Horst Ryba bei den Kooperationspartnern der Stiftung.

Schulleiter Martin Hinterlang hob den Leitsatz der Wilhelm-von-Oranien-Schule »Lernen in Vielfalt, Leben in Verantwortung« hervor: »Das Projekt Auenbiotop Amdorfbach gibt unseren Schülern die Gelegenheit, wichtige Lebensräume von Tieren lebendig und in der Natur kennenzulernen, die Bestimmung von Tier- und Pflanzenarten einzuüben und durch weitere Maßnahmen die Flora und Fauna dieses einmaligen Biotopverbunds verantwortungsvoll zu bereichern«, sagte er.

Beschwerlicher Beginn

Unter den Gästen befand sich auch der »Urvater« der hiesigen Projektarbeit, Rudolf Kaschte. Der mittlerweile pensionierte Oberstudienrat der WvO konnte vom Projektbeginn 2010 und diversen Hürden beim Start der Arbeit berichten.

Einsätze und Pflegemaßnahmen auf der ehemaligen Bahntrasse wurden etwa in der Anfangsphase von Mountainbikern beschädigt. Durch entsprechende Hinweisschilder nehmen aber auch mittlerweile die Radfahrer Rücksicht auf die ansässigen Schlangen und Eidechsen.

Bewuchs entfernen und Tümpel anlegen

Im Auenbiotop macht es das neophytische Indische Springkraut den heimischen Pflanzen schwer, sich zu entfalten. Eigentlich nichts Schlimmes, jedoch machen solche sich bildenden Monokulturen es den heimischen Insekten schwer, über das ganze Jahr hin ausreichend Nahrung zu erhalten, wodurch diese invasive Art kontraproduktiv zur Biodiversität im Biotopverbund steht. Also entfernen die WvO-Schüler und -Schülerinnen auch diese Pflanze aus dem Biotop. Eine zusätzliche Aufgabe für die Lernenden besteht auch darin, neue Tümpel auszuheben.

Ideale Bedingungen für Kröten und Frösche

Besonders Amphibien wie Erdkröte und Grasfrosch sind auf diese Kleinbiotope angewiesen, um sich fortpflanzen zu können. Eine Hoffnung besteht natürlich auch darin, der sehr seltenen Gelbbauchunke in naher Zukunft wieder ein Heim zu schaffen.

»Man schützt nur das, was man kennt«, betonte Lehrer Jung und verwies auf die Begegnung mit den schützenswerten Tieren vor Ort. Besonders diese lebendigen Begegnungen sind es, wodurch unsere Lernenden für den Naturschutz sensibilisiert werden. Durch die Arbeit vor Ort erhalten sie neben dem für das Biologieabitur nötigen Einblick in die Ökosysteme auch das Rüstzeug für ein nachhaltig geprägtes Leben nach der Schulzeit.

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