Eigentlich sollte über den neuesten Stand der Detailplanung der »Domhöfe« am Liebfrauenberg informiert werden. Doch es entwickelte sich eine fast vierstündige Debatte, die teils hitzig und unversöhnlich geführt wurde.
Zunächst jedoch gab die Architektin Anke Wünschmann die Erhaltung des kleinen Parks mit dem Spielplatz am Liebfrauenberg bekannt. Einwendungen von Bürgern hatten dazu geführt, dass die ursprüngliche Absicht, den Platz komplett zu bebauen, abgeändert wurde. Nur einer anstelle von vier Bäumen soll geopfert werden.
Heftige Kritik am Magistrat
Danach bekamen Oberbürgermeister Manfred Wagner und Stadtbaurat Harald Semmler heftigen Gegenwind. Die Bürgerinitiative »Marienheim«, die sich gegen das geplante Multiplexkino engagiert und sich vor allem gegen das ans Rosengärtchen angrenzende Parkhaus in der Goethestraße wendet, hat nach eigenen Angaben 1.500 Unterschriften gegen den Koplex gesammelt. Die BI kritisiert unter anderem , dass das Gebäude der Kita »Marienheim« abgerissen und an dessen Stelle ein Parkhaus gebaut werden soll.
Die Argumente wurden vor allem seitens der Bürgerinitiative nicht immer sachlich vorgetragen, zeigten aber, dass das Projekt viel Unmut hervorgerufen hat. Kritik wurde an der Vorgehensweise der Stadtverwaltung laut, die die Bürger zu wenig in ihre Planungen eingebunden habe.
Parkhaus für Altstadt wichtig
Dem hielt Oberbürgermeister Wagner entgegen, dass die Stadt dafür verantwortlich sei, dass die Altstadt funktioniere und die durch den Abriss des Stadthauses am Dom wegfallenden Parkplätze ersetzt werden müssten. Auch der Vorsitzende der IG Altstadt, Christoph Schäfer, erklärte das Parkhaus als unverzichtbar für den Einzelhandel. Er lud die Mitglieder der Bürgerinitiative zu einem Gespräch ein.
Bürgerinitiative im Beirat
Viele Argumente für und wider wurden vorgebracht, Vorwürfe erhoben und Meinungen ausgetauscht. Schließlich hatte Wagner den Eindruck, dass sich die Diskussion im Kreis drehe. Er bot der Initiative an, ein Mitglied in den Beirat zu entsenden, der den »Domhöfe«-Prozess begleitet.
So geht es weiter
Bis zur Entscheidung bleibt nur noch wenig Zeit. Am Mittwoch, 14. November, werden die Stadtverordneten über die Empfehlung des Magistrats entscheiden. Danach folgt die Klärung von Details, zu denen unter anderem die Fassadengestaltung oder das Verkehrskonzept für das Parkhaus gehören.