Zu dieser Zeit in der Früh hat ein gestandener Bäcker sein Tag- oder vielmehr Nachtwerk bereits hinter sich. Die Bäcker selbst müssen noch viel zeitiger aufstehen. Motto: Der frühe Vogel fängt den Wurm.

In der Konfi-Bäckerei

Im aktuellen Fall hängten die »Mehlwürmer« sogar noch ein paar Überstunden dran. Für einen guten Zweck. In Hirzenhain ist es seit vielen Jahren Tradition, dass die Vor- und die »richtigen« Konfirmanden an einem ausgesuchten Tag nach Wahl mit Sauerteig Freundschaft schließen – oder es wenigstens versuchen.

Das hat auch irgendwie mit der Aktion »Brot für die Welt« zu tun. »5.000 Brote« heißt eine deutschlandweit gemeinsam von den Landeskirchen und den Landesinnungsverbänden des Bäckerhandwerks getragene Initiative, deren Erlös in diesem Jahr jungen Menschen in Indien, El Salvador und Äthiopien eine Schul- und Betriebsausbildung ermöglichen soll.

Deshalb hatte Pfarrer Michael Brück seine Schützlinge zeitig aus dem Bett geklingelt. 25 Jungen und Mädchen scharten sich zu nachtschlafender Zeit um Bäckermeister Stefan Baum und dessen Assistenten Jochen Groot-Bramel von den Gewerblichen Schulen in Dillenburg, um sich von beiden in die hohe Kunst des Teigknetens einweisen zu lassen.

Brote gehen weg wie warme Semmeln

Ihr Auftrag: 160 ofenfrische Bauernbrote zu fabrizieren, die dann in Folge zu einem Tarif, der ein wenig über den marktüblichen Preisen lag, verkauft werden sollten. Auch in den Gottesdiensten im Hirzenhainer Ort und am Bahnhof fanden die knackigen Einpfünder am folgenden Sonntag reißenden Absatz. Der »Business-Plan« konnte zu 100 Prozent erfüllt werden.

Die »Soft- und Hardware« hatte Baum zur Verfügung gestellt, wie in den Vorjahren auch. Natürlich auch die erforderlichen Zutaten. Ehrensache.