»Spackos«, so der erste Eindruck, hatten den »Wallenfelser Bahnhof« mutwillig zerstört. Jenes an der Kreisstraße nach Tringenstein stehende Häuschen, an dem – anders, als sein Name verheißt – keine Züge halten, sondern das Wanderern als Treffpunkt und Unterstand dient, war 1950 vom Schelderwaldverein errichtet und 1985 umfassend renoviert worden. Zum Interieur gehören Sitzgelegenheiten sowie ein rustikaler Tisch mit einer Platte aus Diabas. Darauf eingemeißelt eine stilisierte Landkarte, die Wanderwege und Ausflugsziele der näheren Umgebung zeigt. Im Außenbereich lädt eine weitere Sitzgruppe zum Verweilen ein.
Holz-Lkw fuhr wohl Häuschen um
Es stellte sich heraus, dass es doch keine Rowdies waren, die das »Tor zu den Wilhelmssteinen« in seinen Grundfesten erschüttert hatten. Offenbar hatte beim Abtransport von Langholz ein unbekannter Lkw die Kurve nicht richtig bekommen und mit seiner Ladung das Häuschen aus den Angeln gehoben. So oder so: Die Hütte war komplett unbrauchbar.
Den kümmerlichen Rest wollte die Forstverwaltung abreißen. Was bei den Donnerstags-Wanderern des Heimat- und Wandervereins Entsetzen auslöste, denn: Die Jungs kümmern sich seit Jahren ehrenamtlich um die Instandhaltung.
Und weil die Paten nicht nur gut zu Fuß sind, sondern auch handwerklich einiges vorzuweisen haben, war die Marschroute klar. Eine Komplettsanierung war nötig – auch deshalb, weil noch weitere Schäden zutage getreten waren. Während Hessen Forst das Baumaterial stellte, warfen die Hirzenhainer ihre geballte Arbeits-Power in die Waagschale. Schon nach wenigen Stunden waren Resultate sichtbar und am Abend stand das Bauwerk kompakter und schöner denn je da. Hoffentlich nicht nur bis zum nächsten Holztransport …
