Das Bauwerk leistet lediglich Spaziergängern und Radlern gute Dienste. Die Brücke, die im Zuge des vierspurigen Ausbaus der B49 zum Anschluss des Solmser Stadtteils an die Bundesstraße errichtet wurde, war Gegenstand eines Rechtstreits, den ein in unmittelbarer Nähe angesiedelteter Hersteller von Wälzlagern angestrengt hatte. Er hatte befürchtet, dass die empfindlichen Produktionsprozesse durch die von der Brücke ausgehenden Schwingungen erheblich beieinträchtigt würden. Dieses Verfahren führte zur Verzögerung der gesamten Baumaßnahme, ist aber inzwischen beigelegt.
EU-Ausschreibung nötig
Wie Bürgermeister Frank Inderthal sagte, muss das Projekt nun europaweit ausgeschrieben werden, um die in dem Verfahren festgelegte schwingungslose Bauweise zu erfüllen. Dies führt zu weiteren Verzögerungen. »Best Case«, so Inderthal, »ist die Fertigstellung frühestens Ende 2022/Anfang 2023«.
Dann bleibt den Oberbielern endlich der lästige Umweg durch den Ort zur Anschlussstelle Solms-Niederbiel erspart, den sie zurzeit in Kauf nehmen müssen, wenn sie Richtung Wetzlar oder Gießen fahren wollen. Und natürlich ist mit deutlichen Mehrkosten für das ursprünglich mit 2,1 Millionen Euro veranschlagte Bauwerk zu rechnen.