24. Juni 2019, 11:00 Uhr

Marburg

Weidenhäuser Brücke vor Ferienende wieder offen

Die Weidenhäuser Brücke wird früher als ursprünglich geplant wiedereröffnet: Am Samstag, 10. August, feiert Marburg diese Freigabe der wichtigen Verkehrsader.
24. Juni 2019, 11:00 Uhr
Die Weidenhäuser Brücke wird früher als geplant freigegeben: Eröffnung wird am 10. August gefeiert. Außerdem werden bis dahin zusätzliche Arbeiten umgesetzt - so die Sanierung des Einmündungsbereichs in die Weidenhäuser Straße. Foto: Patricia Grähling, Stadt Marburg

Mit einem Brückentag wird das Bauwerk eröffnet. Zum Ende der Sommerferien kann die Brücke also zu Fuß, mit dem Rad und auch dem Auto überquert werden. Rund eineinhalb Jahre Bauzeit, tonnenweise Sandstein, Stahl, Beton und Asphalt und tausende Arbeitsstunden in liebevoller Handarbeit hat es gebraucht - nun ist die Weidenhäuser Brücke fast fertig und sieht wieder nahezu so aus wie auf Postkartenmotiven vergangener Zeiten.

Frisch saniert und ohne Gerüste

Am 10. August soll das Bauwerk wieder für den Verkehr freigegeben werden. »Wir freuen uns sehr, dass wir die Bauzeit verkürzen und die Brücke früher als geplant wiedereröffnen können«, sagt Bürgermeister und Baudezernent Wieland Stötzel.

»Die Weidenhäuser Brücke erstrahlt nun bald wieder in frisch saniertem Glanz und wird dann ohne Baugerüste wieder die Marburger Stadtansicht zieren. Das wollen wir natürlich mit allen Interessierten bei einem Brückenfest feiern.«

Von Trockenlegung zu Umsiedlungen

Bis zur Wiedereröffnung hat sich auf der Brücke einiges bewegt - vor allem an Masse: Auf der Brücke haben die Baufirmen zunächst Geländer, Gesimse und Sandsteine abgebaut und in Werkstätten zur Restaurierung abtransportiert. Unter der Brücke wurden die Pfeiler trockengelegt, um dort Traggerüste zur Entlastung der Brückenbögen einbauen zu können.

Um beispielsweise einen Pfeiler trockenzulegen, mussten 20 Kubikmeter Holz und 300 Tonnen Stampflehm verwendet werden. Ein Fischereiökologe hat dann noch die Fische, Muscheln und Schnecken, die sich in den trockengelegten Bereichen um die Pfeiler befanden, eingesammelt und in die fließende Lahn gesetzt. Es folgte der Einbau der Traggerüste - jeder Bogen wurde dabei von 110 Tonnen Stahl gehalten -, bevor die Füllung der Brücke ausgeräumt werden konnte. Der Stahl stützte die historischen Brückenbögen. Als die Bögen freigelegt waren, ging es mit dem Neuaufbau der Brücke los: Stahlgeflecht kam auf die Bögen, gefüllt mit Beton.

Neuer Steg und sanierte Geländer

Die Steine wurden wieder eingebaut, ein Fußgängersteg angebaut, Leitungen verlegt. In der nächsten Woche werden die historischen Geländer wieder installiert. Diese befanden sich zur Aufarbeitung in einer Werkstatt, die sich der schmiedeeisernen Geländer angenommen hatte.

Aktuell wird außerdem der Kreuzungsbereich Weidenhäuser Straße erneuert, ebenso wie der Kreuzungsbereich am Rudolphsplatz. »Beides war in der ursprünglichen Planung nicht enthalten«, erklärt Stötzel. Die Bereiche werden nun zusätzlich saniert. »Wir nutzen die bestehende Sperrung und die Tatsache, dass am Rudolphsplatz derzeit weniger Verkehr fließt und machen diese Arbeiten gleich mit«, berichtet der Baudezernent.

Wenn der Verkehr wieder rollt, sind die Bauarbeiten noch nicht vollständig abgeschlossen: Die letzten Sanierungsarbeiten unter der Brücke müssen dann noch fertiggestellt werden, auch die Rad- und Gehwege unter dem Bauwerk werden noch überarbeitet. Aber dies hat für den Verkehr auf der Brücke keine Auswirkungen mehr.

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