14. Januar 2020, 15:00 Uhr

Dietzhölztal

Blues mit virtuosen Saiten-Zaubereien

Zwei Männer, zwei Gitarren - und gib ihm! Blues aus dem Schelde- und Dill-Delta. Das war ein Jahres-Auftakt nach Maß für den Kulturkreis Eschenburg-Dietzhölztal (KKED).
14. Januar 2020, 15:00 Uhr
Michael »Öli« Müller (l.) und Peter Schneider legten mit ihrem »Blues-Train« einen Zwischen-Stopp in der Ewersbacher Johanneskapelle ein. Foto: Konrad

Die Protagonisten, zwei Urgesteine der heimischen Musik-Szene, hätten locker einen weit größeren Saal füllen können. Michael »Öli« Müller und Peter »Vanielik« Schneider schienen aber in dieser intimen Runde doppelt so viel Spaß zu haben, was sich unmittelbar auf die Zuhörer übertrug. Die Häppchen und Drinks, die Eschenburgs Bürgermeister und KKED-Vorsitzender Götz Konrad und sein Team kredenzten, interessierten da wirklich nur am Rande.

100 Jahre Klampfen-Erfahrung

Die beiden »Blues-Brothers« bringen es gemeinsam auf fast 100 Jahre Klampfen-Erfahrung - was man sofort merkt und hört.

Der eine, Dozent für Gitarre an der Musikschule Burbach, der andere diplomierter Studio- und Berufsmusiker. Seit 20 Jahren hauen die beiden zu und bei wechselnden Anlässen gemeinsam in die Saiten - und ergänzen sich kongenial. Unlängst haben sie eine CD veröffentlicht. Bezeichnender Titel: »On the Blues-Train«.

Unplugged und ohne Effekthascherei

Ausschnitte der Scheibe präsentierte das »Öli Müller-Duo«, so der offizielle Name der Combo. Unplugged und ohne Effekthascherei, ohne klangverfremdenden High-Tech-Firlefanz.

Die flinken Finger bedienen sich bei John Mayall (»Walkin on the Sunset«) und Eric Clapton (»Layla«), bei »Blind Faith« (»Can’t find my way home«), den Beatles (»Get back«) oder CCR (»Have you ever seen the Rain«), das aber ohne am Original zu kleben.

»Ölis« markante und unverwechselbare Stimme - der Freund und Kollege assistiert vokal im Backing - verleiht dem Output dann noch eine ganz besonderen Note.

Sie müssen nichts beweisen

Keiner der beiden Ausnahme-Musiker hat es nötig, den großen Gitarren-Zampano rauszuhängen. Für den gesamten Auftritt gab’s verdienten Applaus - Zugaben waren vorprogrammiert. Und während Udo Lindenberg von einem Rockfestival auf dem Alexanderplatz fantasierte, träumt Bürgermeister Götz Konrad jetzt von einem Blues-Festival in Eschenburg - anknüpfend an große und zurückliegende Events auf dem Holderberg - schaun mer mal«.

Die CD der Musiker ist zum Preis von 15 Euro im Haigerer Rathaus-Foyer, in der dortigen Buchhandlung Krenzer, im Musikhaus Bickel (Herbornseelbach) und beim Herborner Stadtmarketing im Bahnhof erhältlich. (jh)

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