07. Februar 2020, 15:00 Uhr

Wetzlar

Bei der Erinnerung nicht nachlassen

Oberbürgermeister Manfred Wagner hat aus Anlass des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz dazu aufgerufen, in der Erinnerung nicht nachzulassen.
07. Februar 2020, 15:00 Uhr
Oberbürgermeister Manfred Wagner und der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Günter Pohl legten am Mahnmal für die Holocaust-Opfer einen Kranz nieder. Foto: Stadt Wetzlar

ManfredWagner sprach bei einer Gedenkstunde der Stadt Wetzlar. »Ohne Erinnerung gibt es weder eine Überwindung des Bösen noch Lehren für die Zukunft«, zitierte Wagner den früheren Bundespräsidenten Roman Herzog.

Synonym für Vernichtung

Auschwitz sei das Synonym für die Ermordung der europäischen Juden und sei das Kainsmal des Rassenwahns. Wagner nannte es bedenklich, dass ein Viertel der Deutschen der Meinung sei, dass es bei der Erinnerung ein »Zuviel« gebe. »Wir haben eine Verantwortung nicht nur fürs Tun, sondern auch für das, was wir unterlassen«, sagte der Oberbürgermeister. Eine Kultur des Erinnerns und des Widersprechens gegen die Verharmlosung des Nationalsozialismus sei unverzichtbar.

An der Gedenkstunde, die wegen Dauerregens im Alten Rathaus stattfand, nahmen unter anderen Vertreter aus Landes-, Kreis- und Stadtpolitik sowie Vertreter von Polizei, Kirchen und Behörden teil. Am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Bebelplatz legten Wagner und der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Günter Pohl anschließend einen Kranz nieder.

Die Veranstaltung wurde von einem Chor der Freiherr-vom-Stein-Schule mitgestaltet, der das »Buchenwaldlied« und Bonhoeffers »Von guten Mächten wunderbar geborgen« vortrug. Wagner betonte, die Stadt wolle auch weiterhin heimische Schulen in die Gedenkveranstaltung zum Holocaustgedenktag einbeziehen.

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