11. August 2019, 15:00 Uhr

Wetzlar

B49-Trasse keine Lösung für Dalheim

Die Stadt Wetzlar möchte den Durchgangsverkehr aus der Stadt verbannen. Einen willkommenen Anlass bietet der für 2027 geplante Abriss der maroden Hochstraße.
11. August 2019, 15:00 Uhr
Die Bürgerinitiative mit Ulrich Wolf, Reiner Hettlage, Christel Jung und Detlef Prochnow auf dem Eulingsberg. Hinten im Tal das Dillfeld. Mitten durch das Naherholungsgebiet könnte die B49-Trasse verlaufen und die besonders ertragreichen Weizenfelder zerstören. Foto: Gerstberger

Die B49 könnte dann, als eine von drei Varianten, vom Altenberg über den Eulingsberg bei Dalheim auf die A480 geführt werden. Eine Bürgerinitiative macht jetzt dagegen mobil.

Detlef Prochnow als Sprecher der Bürgerinitiative sagt, dass dies eine ganz schlechte Lösung wäre. »Erstens würden dort hochwertige landwirtschaftliche Flächen versiegelt. Zweitens bedeutet dies die Zerstörung des dortigen Naherholungsgebiets. Drittens würde der Umweg für den Durchgangsverkehr sechs Kilometer betragen.« Für die Schadstoffbilanz bedeute dies voraussichtlich ein Plus von 13.000 Tonnen CO2 in Dalheim.

Die Variante hätte zudem einen gravierenden Einschnitt in die Landschaft zur Folge. Um den Höhenunterschied zwischen Lahn und Dill von rund 60 Metern auszugleichen, müssten Aufschüttungen oder Einschnitte erfolgen. Prochnow: »Die Trasse hätte dann eine Breite von bis zu 110 Metern und reichte direkt an den Gartenzaun der Häuser am Ortsrand heran.«

Stadt hat keinen Einfluss

Allerdings, so räumt Prochnow ein, habe die Sadt keinen Einfluss auf das Projekt, das vom Bund und Hessen Mobil gemeinsam in Angriff genommen wird.

Oberbürgermeister Manfred Wagner sagt, dass er dazu keine Stellung beziehen kann, solange keine konkreten Entscheidungen vorliegen.

Davon abgesehen hatte aber der frühere Baudezernent Harald Semler die Dalheimer Variante favorisiert. Eine andere Lösung stellt eine Trasse durch das Dillfeld dar, die aber wegen der dortigen Gewerbebetriebe als unwahrscheinlich gilt. »Aus den genannten Gründen sind wir für eine Beibehaltung der bisherigen Trasse und den Neubau oder die Sanierung der Hochstraße, was nach unseren Recherchen durchaus machbar wäre«, so Prochnow.

Bereits 3.500 Unterschriften gesammelt

Die Bürgerinitiative, die aus rund 100 Mitgliedern besteht, hat unerwartet Zuspruch von Einzelhandel, Landwirtschaft und Gewerbe erhalten. Sie hat bereits 3.500 Unterschriften gegen die Trassenplanung gesammelt.

Mit weiteren Aktionen und Informationsständen auf dem Eisenmarkt in der Altstadt sowie vor Super- und Baumärken wollen die streitbaren Bürger weiter aktiv bleiben und für ihr Anliegen kämpfen. (vg)

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