05. April 2018, 11:00 Uhr

Breidenbach

Azubis entwickeln biologische Frühstücks-Box

Gemeinsam mit der Krug-Gruppe und den Beruflichen Schulen Biedenkopf hat der Landkreis ein Projekt für Frühstücks-Boxen aus Biomaterial ins Ziel geführt.
05. April 2018, 11:00 Uhr
Zufriedene Akteure und Organisatoren: Vertreter der Krug-Gruppe aus Breidenbach, der Beruflichen Schulen Biedenkopf und des Landkreises halten die neue Lunch-Box aus Biomaterial in ihren Händen. Foto: Landkreis

Thomas Krug, Geschäftsführer der Krug-Gruppe aus Breidenbach überreichte Landrätin Kirsten Fründt eine der ersten aus Biomaterialien hergestellten und von Auszubildenden entworfenen Lunch-Boxen.

In einem internen Wettbewerb, der unter realistischen Marktbedingungen vollzogen wurde, ist der beste von sieben Entwürfen umgesetzt worden. Die Lunch-Box ist Teil eines Projektes von über 20 Auszubildenden der Berufsschule Biedenkopf, dem Landkreis und der Krug-Gruppe.

Der Landkreis hat 500 der Boxen erhalten und bringt diese in den kommenden Monaten zum Einsatz – etwa im Rahmen von Schulprojekten. Auch bei Großveranstaltungen stellen die Akteure das Projekt einem größeren Publikum vor.

Projektunterstützung wichtig

»Es ist beeindruckend, dass es gelungen ist, junge Menschen für neue Methoden der Produktgestaltung zu begeistern und ein nachhaltiges Projekt zu verwirklichen«, betonte Landrätin Kirsten Fründt. Sie lobte auch das Engagement der Kooperationspartner: »Diese Zusammenarbeit ist ein Markenzeichen für unsere Region und ein Aushängeschild für die Leistungs- und Innovationsfähigkeit unserer Betriebe«, unterstrich die Landrätin.

Thomas Krug, Geschäftsführer der Formenbau Krug GmbH, sowie Jochen Krug, Geschäftsführer der Kunststofftechnik Krug GmbH, und der kaufmännische Leiter der Krug-Gruppe, Lars Kolbe, waren sich einig, dass dieses Projekt sehr eindrucksvoll zeige, wie spannend Ausbildung sein könne. »Neben der eigenverantwortlichen Planung und Umsetzung konnten die Auszubildenden mit innovativen Biomaterialien arbeiten und ein zeitgemäßes Produkt herstellen«, berichteten sie nicht ohne Stolz.

Bei dem Rohmaterial handelt es sich um ein Polyethylen (PE), das aus zuckerhaltigen Pflanzen hergestellt wird und mindestens 94 Prozent der Gesamtmischung darstellt. Der restliche Anteil besteht aus einem erdölbasierten Kunststoffanteil. »Durch diese Mischung wird gewährleistet, dass ein sehr hoher Anteil an Kohlendioxid gebunden wird. Das hilft CO2-Emissionen aus Produktion und Transport zu kompensieren«, erläuterte Jochen Krug. Der biobasierte Kunststoff sei nicht vom konventionellen PE zu unterscheiden und könne darum auf die gleiche Weise recycelt werden.

Lange Nutzung und recyclebar

»Der verwendete biobasierte Kunststoff kann nicht in der Grünen Tonne, auf den Kompost oder in einem Biomassezentrum zur Verrottung abgegeben werden. Das hier vorgestellte Produkt ist einem Kunststoffprodukt gleichzusetzen und kann nach einer möglichst langen Nutzungsdauer dem Recyclingprozess (gelber Sack) zugeführt werden«, sagte Lars Kolbe.

Die Schüler waren durch die Praxisnähe hoch motiviert. Sie konnten durch den Austausch mit der Firma Krug, den Rohstofflieferanten, aber auch innerhalb des Teams ihre sozialen und kommunikativen sowie fachlichen Kompetenzen deutlich verbessern.

»Der Kooperationspartner erhielt neue Ideen und Anregungen durch die Schüler, da sie unvoreingenommen an die Lösung gingen und unkonventionelle Lösungen entwickelten,« sagte Lehrer Michael Blöcher-Ortmüller.

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