Vor einiger Zeit war der Besitzer des Grundstücks an die Stadt herangetreten und hatte um die Sanierung des »Burnhäuschens« gebeten, das den Laufbrunnen in der Schwarzbachstraße speist. Da es sich bei dem kleinen Häuschen um ein städtisches »Gebäude« handelt und extremer Handlungsbedarf bestand, wurde die Sanierung in Angriff genommen. Schließlich gehört der Brunnen seit vielen Jahrzehnten zum Dorfbild und hat, wie Bauhof-Leiter Günter Heun erklärt, selbst im sehr trockenen Sommer 2018 immer zuverlässig Wasser gespendet.
Freischnippeln und Schaden begutachten
Die Mitarbeiter des Bauhofs legten das Häuschen zunächst frei und schnitten das Gebüsch zurück. Nach einer ersten Schadensanalyse kamen die Experten schnell zu dem Ergebnis: »Das bekommen wir wieder hin.«
Auf der Suche nach dem geeigneten Baumaterial wurden die Bauhof-Mitarbeiter bei der Firma Wilbert Benner in Fellerdilln fündig – Geschäftsführer Uwe Benner stellte die passenden Natursteine kostenlos zur Verfügung.
Die Renovierungsarbeiten wurden von Ronny Briers und Reinhold Seifert vorgenommen, die teilweise regelrecht »puzzlen« mussten, um die für das Gewölbe passenden Steine zu finden. »Das war einmal ganz etwas anderes und hat mir richtig Spaß gemacht«, sagte Ronny Briers nach dem eher außergewöhnlichen Bauprojekt.
Dankeschön-Mails an das Rathaus
Das Bauhof-Team kann stolz auf sdie geleistete Arbeit sein, und auch die Resonanz in der Bevölkerung ist sehr positiv. »Wir haben von Bürgern sogar Mails erhalten, in denen sie sich explizit für die Sanierung des ›kleinen historischen Schmuckstücks‹ bedankt haben«, sagte Bürgermeister Mario Schramm.
Der Dillbrechter Hobby-Historiker Günter Neef geht davon aus, dass das Häuschen in den frühen 1920er-Jahren gebaut wurde, mittlerweile also fast 100 Jahr alt ist. »Für die damals selbstständige Gemeinde Dillbrecht war es wichtig, einen solchen Brunnen zu besitzen, der auch den bäuerlichen Betrieben als Viehtränke diente«, sagte Neef.
Im Jahr 1900 hat es in dem Dorf 59 Häuser mit 253 Einwohnern gegeben, die 160 Rinder, 123 Schafe und 83 Schweine besaßen. Der Zulauf vom »Burn-Häusche« zum Dorfbrunnen wurde teilweise aus Holzrohren gebaut, später wurden diese durch Betonrohre ersetzt. Nach der Eingemeindung wurden Kunststoffrohre eingebaut.
»Alt-Bürgermeister Willi Kröckel und Hans Körfer von den Stadtwerken war es wichtig, dass der Brunnen immer mit Wasser versorgt wird«, weiß Neef. Das gleiche Ziel verfolgt übrigens auch die derzeitige »Stadtregierung«.