18. März 2019, 11:00 Uhr

Breidenbach

Auf dem Highway ist die Hölle los

5.000 Kilometer wollen Dejan Kovacevic und sein Kompagnon Patrick Oswald abspulen. Auf dem Weg mit dem Tretroller quer durch die USA warten viele Widrigkeiten.
18. März 2019, 11:00 Uhr
Bald geht’s mit dem Auto weiter: Patrick (l.) und Dejan auf dem Highway bei San Antonio (Texas). Foto: privat

Anstrengend wird es immer, wenn nur grob planbar ist, wie weit die Füße tragen und ob es am Ziel einen Schlafplatz gibt. Der Hinterländer Dejan Kovacevic und sein Partner Patrick Oswald sind hart im Nehmen, das haben die beiden Extremsportler bei vorherigen Aktionen bewiesen. Dass aber die zivilisierten USA so schwierig zu durchqueren sind, hätten sie wohl nicht vermutet.

Hilferuf nach Navi-Ärger

»Als wir im Bereich von Huntsville in Texas unterwegs waren, da haben wir uns schon einsam gefühlt«, berichtet Kovacevic von der Strecke. 60 bis 80 Kilometer nichts, dann mal wieder eine Tankstelle, um wenigstens etwas zu Trinken zu besorgen. Ab und zu ein Postkasten an der Straße – das war’s.

»Und bei jedem Postkasten wusstest du schon: Gleich kommt wieder ein Hund um die Ecke. Viermal sind wir in zwei Tagen von einem Hund angefallen worden«, sagt Dejan Kovacevic.

Und wenn es nicht läuft, dann läuft es eben nicht: »Das Navi hat uns auch irgendwo in die Pampa geleitet. Wir mussten über Sandwege und Schotterpisten, wo wir echt nur schieben konnten«, ärgerte sich der Extremsportler.

»Spring Break« stört

Bei Einbruch der Dunkelheit konnte ihnen sogar nur ein Pärchen, das zufällig vorbeikam und Dejans und Patricks Hilferufe hörte, wieder auf den richtigen Pfad helfen.

In den vergangenen Tagen wurden selbst Übernachtungsmöglichkeiten rar – auch, weil gerade »Spring Break« ist und alles ausgebucht war. So hat das Duo einen weiteren Extremsport kennengelernt: erschöpft auf dem Boden schlafen …

Die Route führte die beiden gerade über den Highway – und zwei Tretroller gemeinsam mit XXL-Trucks, Mobile Homes und Rasern auf der Straße, das war dann doch zuviel des Guten. Außerdem gab es für Texas eine weitere Thunderstorm-Warnung. Fazit: Dejan und Patrick werden sich mit dem Auto bis El Paso durchschlagen und von dort wieder auf dem Roller weiterfahren. Durch die Überbrückung wird es den beiden möglich sein, Los Angeles mit reinen Tagesetappen zu erreichen.

Neben dem sportlichen Charakter der Tour wollen Dejan Kovacevic und Patrick Oswald ja auch etwas für den guten Zweck errollern: Sie sammeln Spenden für den Verein »Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt«. Ziel war es, 2.500 Euro zu erreichen – Stand jetzt sind bereits 1.900 Euro zusammengekommen.

Als Souvenirjäger unterwegs

Dejan und Patrick haben sich auf ihrer Tour ein kleines Hobby zugelegt: Nummernschilder sammeln. Natürlich werden die nicht von den Autos abgeschraubt, sondern sie liegen an den Straßenrändern herum. So sind schon ein paar – wenn auch teilweise zerbeulte – Exemplare zusammengekommen. (sr)

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