01. April 2019, 15:00 Uhr

Breidenbach

5.000-Kilometer-Roller wieder zu Hause

Vorbei – geschafft: Dejan Kovacevic und Patrick Oswald sind nach ihrer Tour mit Rollern quer durch die USA wieder in heimischen Gefilden gelandet.
01. April 2019, 15:00 Uhr
Endlich wieder daheim: Dejan Kovacevic und Patrick Oswald (2./3.v.l.) mit Freunden und Familie kurz nach der Ankunft bei Dejan zu Hause in Kleingladenbach. Foto: Reichel

Frisch und braungebrannt sahen die beiden aus, als sie aus dem Auto ausstiegen. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man fast denken können, Dejan Kovacevic und Patrick Oswald hätten vier Wochen lang am Venice Beach in Los Angeles gelegen.

»Macht bloß nicht unsere Taschen und Koffer auf«, lacht Dejan Kovacevic, als er nach der Ankunft kleine Anekdoten der Tour erzählt. »Dann riecht ihr, was wir alles durchgemacht haben.«

Tränen kullern

Die Freude war groß, als die beiden aus dem Auto stiegen. Ehefrau Simone kamen direkt die Tränen, als Dejan die Tür öffnete. Auch die beiden Kinder waren froh, ihren Papa wieder zu sehen. Familie, Eltern und Freunde bereiten den beiden an Kovacevics Zuhause ein gebührenden Empfang – mit USA-Flaggen, selbstgemalten US-Karten sowie Musik und leckerem Essen.

Dejan und Patrick – nach der Tour nun quasi Brüder – sind davon überzeugt, dass sie es ohne den jeweils anderen nicht geschafft hätten.

»Wie viele Meilen teilweise abgespult werden mussten, wo einfach nichts war – kein Baum, kein Schild, geschweige denn etwas zu essen. Das war schon krass«, sagt Patrick Oswald, der sich einen fetten Sonnenbrand auf seinen Handrücken zugezogen hat. Auch Dejan war zwischendurch bei Wüsten- oder Regen- und Nachtetappen mit Schmerzen in den Beinen »öfters kurz davor, den Roller einfach nur in die Ecke zu werfen«, wie er sagt. »Aber man kämpft weiter. Denn, wir hätten mitten in der Pampa auch niemanden anrufen können, der uns abholt«, sagt Kovacevic.

Beide hätten nicht gedacht, dass sie auf der Tour so viele Schmerztabletten einnehmen müssen. »Aber noch krasser war der Verbrauch von Cola, um den Zuckerhaushalt wieder aufzufrischen«, sagen die Extremsportler.

Spendenziel mehr als erreicht

Großartig Pause machen konnte er nicht nach der Ankunft, denn zwei Stunden später hatte er einen Termin bei der THM/StudiumPlus in Biedenkopf, um über seine Motivation und den Extremsport für karitative Zwecke zu berichten. Seine Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war dann aber um kurz nach drei auch schon wieder vorbei – der Jetlag hatte zugeschlagen.

Der gute Zweck war ein schöner Nebeneffekt der Gewalt-Tour von der Ost- zur Westküste der Vereinigten Staaten. Aktuell sind 3.800 Euro sowie unterwegs 700 US-Dollar für den Verein »Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt« zusammengekommen. »Das könnte aber noch wachsen«, sagt Dejan Kovacevic.

Ob und was er als nächstes plant, ist offen. »Auch, ob ich überhaupt irgendetwas Verrücktes mache. Das darf ich meiner Frau aber erstmal nicht erzählen«, grinst er. (sr)

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