28. April 2022, 13:00 Uhr

Gießen

»5-Euro-Haus« im Ahrtal unterstützen

Der Deutsch-Amerikanische Klub »Die Brücke« aus Gießen unterstützt mit dem Projekt »5-Euro-Haus« eine Hebamme im Ahrtal, die durch die Flut im vergangenen Sommer alles verloren hat.
28. April 2022, 13:00 Uhr
Petra Bröckmann (l.) besucht Andrea Mausberg im Ahrtal, um sich über den aktuellen Stand zu informieren und mitzuhelfen. Foto: privat

Petra Bröckmann aus Wieseck ist Präsidentin des Klubs und hat sich mit Vereinsmitgliedern und Freunden dem Schicksal von Andrea Mausberg aus Ahrweiler angenommen. »Die aktuellen Konflikte wie der Krieg in der Ukraine, Corona-Infektionszahlen, die steigenden Energiepreise und die Inflation bewegen uns jeden Tag aufs Neue. Natürlich machen wir uns alle Sorgen und versuchen zu helfen, wo es nur möglich ist - sei es durch Spenden, Lebensmittelpakete oder Bereitstellung von Wohnraum für Geflüchtete. Was wir aber auch nicht vergessen dürfen, sind die Menschen im Ahrtal, die im Juli 2021 von der Jahrhundertflut heimgesucht wurden und deren Leben seitdem völlig durcheinandergewirbelt ist«, sagt Bröckmann.

Infrastruktur noch lange nicht wieder da

In vielen Ortschaften sehe es immer noch schlimm aus. »Die Infrastruktur ist noch lange nicht wiederhergestellt. Behelfsbrücken und teilweise unbefestigte Straßen verbinden die Ortsteile. Die meisten Wohnhäuser sind immer noch nicht bewohnbar, die Menschen wohnen bei Freunden und Verwandten oder in Wohncontainern«, schildert die Wieseckerin. »Überall in den Ortschaften im Ahrtal stehen Versorgungszelte am Straßenrand, wo Menschen essen können oder wo Kinder spielen oder einen Kindergeburtstag feiern können, weil es zu Hause nicht geht beziehungsweise ihr bewohnbares Zuhause nicht mehr existiert.«

Fachwerk-Wohnhaus noch nicht trocken

Andrea Mausberg bewohnte zusammen mit ihrer 13-jährigen Tochter ein wunderschönes Fachwerkhaus in der Altstadt bereits in fünfter Generation - bis das Wasser kam. Danach musste, wie auch bei anderen Menschen, alles aus dem Haus entsorgt, Schlamm geschippt und das Haus entkernt werden. Das Haus ist immer noch nicht trocken und gleicht einem Rohbau. Andrea und ihre Tochter hatten Glück und konnten einen Platz in einem Wohncontainer ergattern, wo sie nun erst einmal wohnen können.

Die Hebamme hatte in ihrem Haus auch ihren Praxisraum. Alles verloren. Ihre Tage seit der Flut sind geprägt davon, sich um Handwerker und Gutachten zu kümmern, die sie einreichen muss, um überhaupt staatliche Hilfe beantragen zu können. Auch in der teils ausweglos erscheinenden Situation der Menschen im Ahrtal muss die bürokratische Hürde genommen und überwunden werden.

»Eine Frau wie Andrea, die als Hebamme vielen Kindern geholfen hat, gesund das Licht der Welt zu erblicken, benötigt nun unser aller Hilfe, um wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen«, meint Petra Bröckmann. Mit der Unterstützung am Projekt »5-Euro-Haus« gebe man den Menschen etwas finanzielle Sicherheit und die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in ihr Haus. »Jede Familie, die an diesem Projekt teilnimmt, hat eine Patin oder einen Paten für ihr Haus. Diese Paten kümmern sich um die Spender, helfen zu koordinieren und schicken regelmäßige Informationen über den Fortschritt der Arbeiten im Haus an die Spender.«

Viele kleine Spenden helfen

Bröckmann sucht nun weitere Unterstützer, die gewillt sind, mit fünf Euro pro Monat als Dauerauftrag oder entsprechender Einmalzahlung für ein Jahr oder länger zu helfen. »Je mehr Menschen sich an dem Projekt beteiligen, desto höher ist die finanzielle Unterstützung, die bei Andrea direkt auf ihrem Girokonto ankommt, was ihr etwas finanzielle Sicherheit gibt.«

Weitere Informationen über das Projekt und über Andrea sind auf www.joerg-burghardt. de/sandra zu finden. Interessierte können sich mit auch mit Petra Bröckmann unter petrarob@email.de in Verbindung setzen, um nähere Informationen aus erster Hand zu erhalten.

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