26. August 2022, 13:00 Uhr

Neustadt

200.000 Euro für Neustadts Innenstadt

Insgesamt 10 Millionen Euro für zukunftsweisende Projekte in Innenstädten hat das Land Hessen mit dem Programm »Zukunft Innenstadt« aktuell zur Verfügung gestellt. Auch Neustadt profitiert davon.
26. August 2022, 13:00 Uhr
Den Förderbescheid aus den Händen von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (l.) nahm Neustadts Stadtrat Walter Schmitt entgegen. Mit dabei Stephan Gieseler (r.), Direktor des hessischen Städtetages. Foto: Hans-Jürgen Herrmann/Landeswirtschaftsministerium

Die Stadt Neustadt hatte sich auch für diese zweite Ausschreibung des Landesprogramms im April beworben und nun einen Förderbescheid über 200.000 Euro erhalten. Unter dem Motto »Geben Sie der Zukunft Ihrer Innenstadt Raum« haben insgesamt 97 Kommunen einen Antrag eingereicht. Jede Kommune konnte sich für ein Budget von maximal 300.000 Euro bewerben und bis zu drei Projektvorschläge einbringen.

Kreative Nutzung als Schwerpunkt

»Der Schwerpunkt lag dieses Mal auf der kreativen Nutzung und Gestaltung innerstädtischer Innen- und Außenräume. Denn: Neue Formen des Wirtschaftens, Handelns, sozialen Zusammenseins, kulturellen Ausgleichs und Wohnens erfordern neuartige innerstädtische Angebote«, erklärte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir bei der Übergabe der Förderbescheide in Offenbach. »Die Innenstädte befinden sich im Umbruch, der Wandel ist unumgänglich. Umso wichtiger ist es, mit kreativen Projekten zu experimentieren, um neue Wege aufzuzeigen und zu gehen.«

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Bündnisses für die Innenstadt wurden 41 Städte und Gemeinden ausgewählt. Die von ihnen vorgeschlagenen 95 Projekte können nun mit insgesamt 10 Millionen Euro umgesetzt werden.

»Die Bandbreite der geförderten Projekte zeigt beeindruckend auf, wie vielfältig sich unsere Innenstädte und Ortszentren aktiv gestalten und damit stärken lassen«, freute sich Al-Wazir.

Zwei Ideen aus Neustadt

Auch Neustadt hatte sich mit zwei Vorschlägen beworben. Gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Groll hatte Heike Brandt (Inhaberin eines Kasseler Büros für Stadt- und Regionalentwicklung) den Förderantrag erarbeitet. Man will zum einen versuchen, nach Möglichkeit in der Bahnhofstraße zumindest einen sogenannten Pop-up-Store zu schaffen. Dies heißt, dass ein leerstehendes Geschäft »auf Vordermann gebracht« wird und für potenzielle Gewerbeneugründungen zunächst auf Zeit zur Verfügung steht. Damit soll es Jungunternehmerinnen und -unternehmern ermöglicht werden zu testen, ob ihre Marktidee Bestand haben kann. Hierfür sind bis zu 150.000 Euro angesetzt.

Weiterhin soll es ein Beratungsangebot für die Gebäude-Eigentümerinnen und -eigentümer im Bereich der Markt- und auch der Bahnhofstraße geben. Ähnlich wie bei der Dorfentwicklung in Momberg, Mengsberg und Speckswinkel möchte die Kommune einen Fachplaner verpflichten, der direkt auf die Eigentümer und Eigentümerinnen zugeht, diese nach ihren Vorstellungen befragt und mögliche Optionen für die Zukunft aufzeigt.

Ausprobieren als Ansatz

»Ein besonderer Schwerpunkt der zukünftigen kommunalpolitischen Arbeit wird unsere Innenstadt sein müssen. Hier wird es darum gehen, Leerstände zumindest temporär ideenreich zu beseitigen. Beiträge hierzu sind bereits der Begegnungstreff und der NeuStadtladen. Eine ›Galerie auf Zeit‹ soll folgen. Wir möchten innovativ versuchen, Neugründungen die Möglichkeit zu geben, sich auszuprobieren«, erläuterte Bürgermeister Thomas Groll den Ansatz. Weiterhin wolle man ein Beratungsangebot schaffen, um den Eigentümerinnen und Eigentümern der Häuser die Möglichkeit zu geben, einmal unbefangen mit einem Dritten über Gegenwart und Zukunft zu reden.

»Die Innenstadt ist ein Thema, das die Kommune keinesfalls alleine lösen kann. Hier kommt es auf das Zusammenspiel zwischen Eigentümern, Nutzern und Kommune an. Wir geben den Startschuss, sind aber darauf angewiesen, dass alle anderen mittun«, so Bürgermeister Thomas Groll.

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