06. Dezember 2023, 13:00 Uhr

Grünberg

15 Jahre Sozialarbeit an Schulen gefeiert

Mit einer Geburtstagsfeier in der Aula der Theo-Koch-Schule Grünberg wurden 15 Jahre Sozialarbeit an den Schulen im Landkreis Gießen gefeiert.
06. Dezember 2023, 13:00 Uhr
Von links: Ute Kroll-Naujoks (Regionale Diakonie), Taraneh Ghasemi (Caritas), Kreisschuldezernent Christopher Lipp, Janine Uhlenbrock, Kreissozialdezernent Frank Ide, Elisabeth Werbelow, TKS-Schulleiter Jörg Keller, Afsane Ghoreichi (AWO) und Simone Hackemann (Fachdienstleiterin Kinder- und Jugendförderung). Foto: Berger

Frank Ide, Sozial- und Jugenddezernent des Kreises, begrüßte rund 150 Geburtstagsgäste auch im Namen des Kreisschuldezernenten Christopher Lipp. Organisiert hatten die Feier die beiden Koordinatorinnen der Sozialarbeit an Schulen (SaS), Janine Uhlenbrock und Elisabeth Werbelow, die im Verlauf der Veranstaltung diese im November 2008 als Modellprojekt im Landkreis gestartete Erfolgsgeschichte vorstellten.

Seit 2021 an allen 53 Schulen

Zur Feier gehörten auch eine von den Fachkräften der Sozialarbeit an Schulen erstellte Ausstellung sowie ein Videofilm. Von Beginn an sei die SaS als eine optimale Ergänzung zu der kommunalen Jugendarbeit gesehen worden. »Das System fand Zuspruch und wurde bereits ein Jahr später auf die Grundschulen erweitert«, blickte Ide auf die Anfangsjahre zurück. Seit Februar 2021 wurde an allen 53 Schulen flächendeckend mit mehr als 50 Fachkräften SaS eingerichtet. »Eine Erfolgsgeschichte! Auch ein Verdienst unserer Kooperationspartner Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband Gießen und Regionale Diakonie Gießen«, dankte Ide den Mitarbeitern der Träger für ihre wertvolle Arbeit an den Schulen des Landkreis.

Individuelle und soziale Entwicklung

SaS hat zum Ziel, Kinder und Jugendliche in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu begleiten, zu unterstützen und zu fördern. Sie ist Bindeglied zwischen Schule und Jugendhilfe und ergänzt die erzieherische und bildende Arbeit der Schule. Dies wurde in einem Film mit Sequenzen auf die vielfältigen Aufgaben- und Arbeitsgebiete deutlich. SaS leistet zum einen Krisen- und Konfliktmanagement, zum anderen werden vorbeugende Prozesse in der Schule und dem Schulumfeld initiiert sowie Projekte und Maßnahmen umgesetzt.

Veranschaulicht wurde dies auch in der aufgebauten Ausstellung, die einen Einblick in die SaS gab, wobei von der Beratung von Lehrkräften und Projekten über die pädagogische Arbeit mit Gruppen, Einzelfallhilfe, Elternarbeit bis hin zur Gruppenberatung und Gemeinwesen orientierten Arbeit reichte.

Welch vorausschauende Entscheidung der Kreistag seinerzeit getroffen habe, verdeutlichten Uhlenbrock und Werbelow in ihrem Vortrag, denn erst im Juli 2021 wurde das Arbeitsfeld der SaS im Sozialgesetzbuch im Kinder- und Jugendhilfegesetz verankert. »Diese rechtlichen Rahmenbedingungen bilden die Grundlagen des Handelns an den Schulen«, so Werbelow. Der Lernort Schule werde ergänzt durch sozialpädagogische Angebote, wie Sozialtraining, erlebnispädagogische Angebote, Beratung für die jungen Menschen und deren Familien.

»Drei Träger - ein Konzepte« unterstrich Afsane Ghoreichi (AWO) auch im Namen von Ute Kroll-Naujoks (Regionale Diakonie) und Taraneh Ghasemi (Caritas). SaS leistet zum einen Krisen- und Konfliktmanagement, zum anderen werden vorbeugende Prozesse in der Schule und dem Schulumfeld initiiert sowie Projekte und Maßnahmen umgesetzt. Hierbei besteht eine enge Kooperation mit Schulleitung, Lehrkollegium, Jugendamt sowie mit den örtlichen Akteuren und Institutionen der Gemeinwesenarbeit.

Wegweisende Entscheidung

Als Hausherr versicherte Schulleiter Jörg Keller den Verantwortlichen: »Auch wenn ich die Gründe nicht kenne, die Sie zu Ihrer Entscheidung bewogen haben, so ist diese wegweisend bis heute«. Bei Schule und Sozialarbeit müsse von einer Einheit gesprochen werden, denn es gehe darum, Kindern und auch ihren Eltern passgenaue Hilfe zu geben und zur spürbaren Entlastung der schulischen Arbeit beizutragen.

Keller plädierte abschließend für eine multiprofessionellere Ausrichtung der Schulen, gerade weil die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung zu gestiegenen Anforderungen führe und Kinder mehr Zeit in der Schule verbringen. Prof. Dr. Stephan Maykus von der Hochschule Osnabrück betrachtete in seinem Vortrag die Kooperation von Schule und Jugendhilfe.

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