Manchmal kann man Romy beim Aufstehen begleiten. Manchmal erklärt sie, wie man Schlupflider wegschminkt. Und dann postet die 31-Jährige auch regelmäßig verliebte Bilder mit ihrem Mann. Romy Wölfl ist Bloggerin – »Und es macht mir so richtig Spaß«, sagt sie. Als die Karbenerin vor fünf Jahren angefangen hat, Videos für YouTube zu produzieren, war das ein Hobby: »Ich hatte als Fotografin auch oft Frauen geschminkt. Irgendwann dachte ich mir: Hey, die Tipps die du dort gibst, interessieren vielleicht noch mehr Leute.« Also hat sie sich hingesetzt, eine Kamera aufgebaut und an ihrem eigenen Gesicht gezeigt, wie man sich fürs Büro schminken kann. Oder die Haare locken kann. Oder, oder, oder. »Irgendwie ist daraus dann ein Beruf geworden«, sagt Wölfl. Auf Instagram hat sie inzwischen 34 700 Follower, auf You Tube 56 625. Die Inhalte für diese »Community« zu produzieren, ist heute ihr Vollzeitjob. »Ich arbeite ganz normal acht Stunden am Tag, oft sogar deutlich mehr .« Viele könnten sich das nicht vorstellen, denken, Bilder und Videos entstehen nebenbei. Aber so ist es nicht, sagt die Karbenerin: »Ich stehe meist um halb sechs auf, damit ich alles schaffe.«
Beauty, Fashion, Lifestyle: Mit diesen Themen beschäftigt sich der Blog von Romy Wölfl. Auch, wenn sie diese englischen Begriffe gar nicht so mag: »Aber man nennt es heute nun mal so.« Überheblich will sie aber nicht klingen – und auch nicht sein. Überhaupt unterscheidet sie sich von vielen anderen Bloggerinnen ihrer Sparte. »Das ist der Spaß an der Sache und die Gelassenheit« sagt sie. Aber es ist auch der Funke Ernsthaftigkeit: So hinterfragt sie jedes Produkt, das ihr angeboten wird, kritisch: »Wenn ich nicht dahinterstehe, zeige ich es nicht.« Außerdem nutzt sie ihre Reichweite im Internet nicht nur für »oberflächliche Themen«, wie sie sagt, sondern auch für wirklich wichtige: »Seit einem Jahr bin ich Botschafterin für DKMS Live und poste vieles dazu.«
Dass nicht alle gut finden, was sie macht, damit kommt sie klar. Manchmal sei es wichtig, kritisiert zu werden: »Man will ja nicht nur Honig ums Maul geschmiert bekommen. Wie soll man sich da weiterentwickeln?« Valerie Pfitzner