Eigentlich hätte das Stück von Christoph Kaiser anlässlich der Herbstabende auf Schloss Biedenkopf aufgeführt werden sollen und eigentlich hätte zufälligerweise dieses Stück auch sehr gut zu dem Gedenkjahr an die Opfer des Hexenwahns, das 2020 in Marburg begangen wurde, gepasst. Immerhin enthält das Stück in einigen seiner Szenen längere Auszüge aus der originalen Akte des Prozesses gegen den 15-jährigen Jungen Henrich Sangen aus Marburg, der im Mai 1631 der Hexerei angeklagt und am 30. Juli desselben Jahres in Marburg geköpft und verbrannt wurde.

Das Stück, ausgearbeitet und inszeniert von Christoph Kaiser, will ein differenziertes Bild über den historischen Hexenwahn entwerfen und mit einigen stereotypen Vorurteilen aufräumen, die bis heute durch Fernsehen und Internet geistern.

Sommer für Filmaufnahmen genutzt

Jetzt ist der erste Versuch des Ensembles, ein Stück zu verfilmen, zum Abschluss gekommen. »Das bedeutete einen gewaltigen Kraftaufwand, da es einerseits die Zahl von 17 Mitwirkenden auch in normalen Jahren schwer gemacht hätte, etliche gemeinsame Termine zu finden, um größere Szenen zu drehen. Andererseits kam in diesem Ausnahmejahr 2020 noch die Verpflichtung dazu, die jeweils geltenden Coronaregeln einzuhalten, was für extrem schmale Zeitfenster für das Drehen der Massenszenen sorgte«, berichtet Christoph Kaiser. Trotzdem habe es geklappt.

Gedreht wurde in den Sommermonaten an 14 Drehtagen an verschiedenen Drehorten in und um Biedenkopf und an der Lahn bei Kernbach.

Das Ergebnis ist nun fertig und kann im Internet auf dem Videoportal Youtube angesehen werden, darunter einzelne Szenen und eine zweiteilige Fassung. In der Suche einfach »1631 - Der Tod der Biedenköpfer Hexe Henrich Sangen« eingeben.

Der Film basiert auf dem eigentlichen Theaterstück von Christoph Kaiser. Ebenso ist er direkt unter dem Kanal »Schenkbar Kulturkanal Biedenkopf« zu finden.