26. September 2018, 14:32 Uhr

Landfrauen

Hefekuchen backen kann doch jeder, oder?

Es gibt einen Spruch der heißt »Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr« – das stimmt aber so nicht. Der Vorstand der Landfrauen Inheiden/Trais-Holoff ist ja alterstechnisch gesehen kein Hänschen mehr, aber sehr wohl noch lernfähig.
26. September 2018, 14:32 Uhr

Inheiden/Trais-Horloff (-). Jetzt aber zur Sache. Samstags früh war es soweit – der Vorstand und die »Lehrmeisterin« Brunhilde Schröder trafen sich in der Küche von Familie Weil – das Thema »Kringe backen«.

Kringe, das ist ein Hefekranz gefüllt mit Butter, Zimt und Zucker. Von allen Vorstandsmitgliedern geliebt, aber die wenigsten haben so ein Teil jemals selbst gebacken. Das sollte sich nun ändern. Begonnen wurde mit der Teigbereitung. Und damit man auch etwas lernen konnte wurde dies auf verschiedene Weise getan: Mit dem Handmixer, der Küchenmaschine und ganz zeitgemäß natürlich mit dem Thermomix. Teig für Teig wurde hergestellt, bis dann endlich über zehn Schüsseln mit Hefeteig auf dem Küchentisch standen und darauf warteten, größer und größer zu werden. In der Wartezeit wurde Obst geputzt und verschiedene Streuselsorten hergestellt. Denn es sollte dann doch nicht nur »Kringe« geben sondern auch noch diverse andere Hefekuchen. Dann ging es los, aber nicht mit dem vor Ort hergestellten Hefeteig. Nein, der erste Geheimtipp war: Der Teig für den Kringe wird hergestellt und eingefroren. Ein Tag vor der Zubereitung einfach abends aus dem Gefrierschrank genommen und am nächsten Tag kann es dann direkt los gehen. Ganz ehrlich, das hätten sich die »Hänschen« doch gar nicht getraut. Also los, der Teig wird ausgerollt, mit reichlich warmer Butter bestrichen und mit noch mehr Zucker und Zimt bestreut. Dann wird gerollt und gerollt und gerollt, ein Ring hergestellt und dann der Kuchen kaputt geschnitten. Nein, das muss so sein, damit der Kringe auch schön aussieht. Jede der Frauen durfte sich an dem Kringe versuchen, und das hat wirklich gut geklappt. Dann war der Kringe so geschafft, das er sich erst nochmal ausruhen musste – zum »Gehen« natürlich. Nach ausreichender Gehzeit, ab in den Ofen und wenn der Kringe fertig ist noch mit warmer Butter bestreichen. Hmmm, da läuft einem beim Lesen ja schon das Wasser im Mund zusammen.

Aber auch die anderen Teige wollten nicht stiefmütterlich behandelt werden. So wurden noch Streuselkuchen, Mirabellen- und Quetschekuchen, DDR-Kuchen und Butterlochskuchen hergestellt. Zum guten Schluss waren 14 Kuchen gebacken. Das war ein herrlilcher Geruch.

Was tun mit 14 Blechen Hefekuchen? Na alle Landfrauen aus Inheiden und Trais-Horloff einladen, das ist doch klar. Nachmittags war dann ruck zuck der Vereinsraum der Mehrzweckhalle in Inheiden mit »Fachfrauen« in Sache Hefekuchen gefüllt. Alle mussten probieren, ob Brunhilde Schröder ihr Wissen auch richtig an den Vorstand der Landfrauen weiter gegeben hat.

Zufriedene Gesichter konnte man sehen und es wurden kleine Tipps und Tricks ausgetauscht, was jede anders macht beim einen oder anderen Kuchenrezept. Bei diesen Kuchenmengen war es auch kein Problem, die Sängerinnen und Sänger des Inheidener Gesangvereins mit zu bewirten, die an diesem Samstag ihren Probennachmittag in der Mehrzweckhalle hatten.

So wird Wissen weiter transferiert, von einer Generation zur anderen. Und weil es allen Beteiligten so gut gefallen hat, könnte es gut sein, dass solch ein Nachmittag wiederholt wird.

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