Während der Namensvetter im Fußball gerade das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht hat und die Fans darüber jubeln, müssen Fans und Freunde des Gesangvereins Eintracht Ober-Bessingen nun stark sein: Denn das Ende der langen Vereinsgeschichte ist beschlossene Sache.
1881 wurde der Gesangverein im Wetterdorf gegründet, ist damit sogar 18 Jahre älter als der Frankfurter Fußballklub. Höhen und Tiefen gab es, große Konzerte, zahlreiche Ständchen zu freudigen, aber auch zu traurigen Anlässen. Und nicht zuletzt eine große 100-Jahr-Feier 1981. 2006 wurde das 125-Jährige noch begangen. Die 150 wird man nun nicht mehr vollmachen können.
Es wurde bis zuletzt einiges versucht. 2021 hatte man auf der Jahreshauptversammlung noch das Ziel formuliert, einen kleinen Chor für Ständchen im Dorf auf die Beine zu stellen. Doch Covid-19 bremste die Sänger und ihre Bemühungen aus. Als man im April vor einem Jahr wieder den Singstundenbetrieb nach der erneuten Covid-19-Winterpause startete, war die Zahl der aktiven Stimmen deutlich geschrumpft. Zuletzt waren es nur noch vier Sänger, die aus Ober-Bessingen kamen und in der Chorgemeinschaft mit der Concordia Langsdorf sangen.
Vorsitzender Werner Knöß freute sich in seinem Jahresbericht in der Jahreshauptversammlung vor wenigen Tagen noch darüber, dass man zumindest wieder auftreten durfte, unter anderem beim Frühschoppen in Ober-Bessingen. Zudem ehrte er mit seinen Vorstandskollegen Dieter Jox und Helmut Römer noch Dieter Kühn, Angelika Kahl, Elfriede Fern und Renate Kühn für langjährige Mitgliedschaft und wurde auch selbst für diese ausgezeichnet. Aber dann ging die Frage an die Mitglieder: Weitermachen oder aufhören? Die Entscheidung fiel nicht leicht, doch sie fiel: Die Eintracht-Geschichte wird bald enden. Dazu wird noch eine weitere Mitgliederversammlung stattfinden müssen. Zudem soll es zum Abschied eine Feier für die Mitglieder geben. Wann diese stattfinden wird, ist noch unklar. Wieder ein Chor, den Mittelhessen verliert... pad/FOTO: PAD