14. November 2022, 13:00 Uhr

Gießen

Zentrale Adresse für die Lungenforschung

Mit dem Center for Infection and Genomics of the Lung (CIGL) hat die Gießener Lungenforschung nun eine neue, weithin sichtbare Adresse.
14. November 2022, 13:00 Uhr
Offizielle Schlüsselübergabe (v.l.): Prof. Dr. Werner Seeger (Professur für Innere Medizin an der Justus-Liebig-Universität), Susanne Kraus (JLU-Kanzlerin), Ayse Asar (Staatssekretärin Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst) und Thomas Platte (Direktor Landesbetrieb Bau und Immobilien). Foto: Katrina Friese

Der Neubau am Aulweg ist zugleich die Heimat des deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL), das seit 2011 seinen Sitz in Gießen hat, und des »Universities of Giessen and Marburg Lung Center«. Zehn Professoren und Forschergruppen mit insgesamt mehr als 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiten im CIGL der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) am Campusbereich Seltersberg/Medizin und haben im funktionalen Neubau eine weitere moderne Wirkungsstätte erhalten.

Lungenkrankheiten führen häufig zum Tod

Wie hochaktuell und dringlich ihr Kampf gegen infektiöse Lungenkrankheiten ist, machte die Corona-Pandemie deutlich. Bundesweit war der Blick zuletzt umso häufiger auf die JLU und den Lungenforschungsstandort Gießen gerichtet. Vor Gästen aus Wissenschaft und Politik wurde das Zentrum am Mittwoch offiziell eingeweiht.

Unter den zehn häufigsten weltweit zum Tode führenden Krankheiten betreffen fünf die Lunge. Zudem stellen Infektionskrankheiten durch eine zunehmende weltumspannende Mobilität mit der Entstehung immer neuer Erregervarianten eine weltweite Bedrohung dar. Nicht erst seit Pandemie-Beginn nimmt man sich an der JLU Zukunftsfragen im Bereich der Lungenerkrankungen an. Seit vielen Jahren bestehen in der Lungen- und Infektionsforschung national und international herausragende Forschungskonsortien.

Der Neubau des CIGL ermöglicht eine enge Verzahnung zu den Bestandsgebäuden und Einrichtungen der Gießener Lungenforschung, darunter das Exzellenzcluster Cardio-Pulmonary Institute - gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung -, aber auch mit dem biomedizinischen Forschungszentrum Seltersberg, dem medizinischen Forschungsgebäude Seltersberg sowie den Einrichtungen des Universitätsklinikums Gießen-Marburg. Darüber hinaus befindet sich in unmittelbarer Nähe mit dem Gebäude des Instituts für Lungengesundheit auch ein weiteres Lungenforschungsgebäude im Bau.

Lungenforschung nimmt Spitzenposition ein

Wie DZL-Vorstand Prof. Dr. Werner Seeger betonte, nehme die Gießener Lungenforschung seit vielen Jahren eine internationale Spitzenposition ein. »Nur durch Bündelung aller Kräfte - von der Grundlagenforschung bis zu der klinischen Forschung am Bett - kann es gelingen, bessere Diagnoseinstrumente und Therapien für Patientinnen und Patienten mit Lungenerkrankungen zu entwickeln.«

Die Baukosten des zweistöckigen sandfarbenen Neubaus betrugen rund 20 Millionen Euro, die vom Bund und vom Land getragen werden. Hinzu kommen Gerätekosten von 6,4 Millionen Euro. Mit diesen Mitteln wurde unter anderem erstmalig in Deutschland die mit einem Robotersystem ausgestattete zentrale Biobank des Zentrums für Lungenforschung und eine hochmoderne Einheit zur Genomsequenzierung errichtet, die sowohl die Wirts- als auch die Erregerseite erfasst.

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