Rund 29 Millionen Euro wurden in den vergangenen Jahren in die Kreisberufsschule investiert, um bestmögliche Bedingungen für die berufliche Ausbildung zu schaffen. Rund 6,4 Millionen Euro hat der Landkreis für die Baumaßnahme aus dem kommunalen Investitionsprogramm II des Landes erhalten.
»Der Raum ist der dritte Pädagoge«, mit diesem Zitat des Erziehungswissenschaftlers Loris Malaguzzi begrüßte Schulleiterin Andrea Stremme die 100 Gäste in der Aula der Willy-Brandt-Schule nach den herausfordernden Jahren der Sanierung. »Das Zitat erinnert uns daran, dass Lernen in der Schule nicht nur durch Lehrkräfte und Lernende geprägt ist, sondern auch durch den Raum, in dem das Lernen stattfindet.« Genau das sei in den neuen Räumen der Berufsschule nun wunderbar möglich.
Stärkung wohnortnaher Ausbildung
Über den Abschluss eines der größten Schulbauprojekte des Landkreises Gießen freute sich auch Christopher Lipp, Schul- und Baudezernent des Landkreises: »Die Sanierung der Willy-Brandt-Schule ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung einer wohnortnahen beruflichen Ausbildung. Es handelt sich um eine wichtige Zukunftsinvestition und um ein klares Statement für unseren Wirtschafts- und Ausbildungsstandort.«
An die gesamte Schulgemeinde, das Planungsteam und die bauausführenden Firmen richtete der Erste Kreisbeigeordnete Christopher Lipp während der Einweihungsfeier seinen Dank. Gemeinsam mit Schulleiterin Andrea Stremme nahm er den symbolischen Schlüssel des Architekturbüros entgegen. Zudem ging ein großes Dankeschön an Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Schule, die zum Gelingen der Einweihungsfeier mit Modenschau, Blumendekoration, Verpflegung und anschließenden Führungen maßgeblich beigetragen hatten. Das Gebäude der beruflichen Schule stammt aus den 1980ern und wies einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. Im Rahmen der Außensanierung zwischen März 2021 und Januar 2024 stand die energetische Sanierung im Mittelpunkt.
Sanierung nach fünf Jahren fertig
Dank der Erneuerung von Dächern, Fassaden und Fenstern des dreistöckigen Schulgebäudes können jährlich 168.000 Kilowattstunden an Heizenergie eingespart werden. Außenliegender Sonnenschutz sorgt für ein komfortables Raumklima und neue Fluchttreppentürme tragen dem Brandschutz Rechnung. Im Zuge der Wiederherstellung der Außenanlage sind neue Wege und Sitzmöglichkeiten entstanden.
Die Innensanierung zwischen August 2020 und Juli 2025 erfolgte in drei Bauabschnitten während des laufenden Betriebs der Berufsschule. Neben der energetischen Sanierung wurde sich hierbei auf die Barrierefreiheit und Modernisierung konzentriert. Ein teiloffenes Raumkonzept bietet neue Möglichkeiten, um den Unterricht zu gestalten. Die hellen Klassenzimmer sind um geräumige Aufenthaltsbereiche angeordnet und fördern die Flexibilität in der pädagogischen Arbeit. Wand-, Boden- und Deckenbeläge wurden erneuert sowie Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroinstallationen auf den aktuellsten Stand gebracht. Neben den Klassenräumen sind auch die Fachräume für die Bereiche Holz, Maler, Textil und Gastro ein Highlight. Zum Beispiel ermöglicht das neue Schulrestaurant zeitgemäßen Theorie- und Praxisunterricht, während Lackierer und Maler in der modernen Lackieranlage praxisorientiert ausgebildet werden.