26. Mai 2024, 13:00 Uhr

Marburg

Wasserschaden im Dach - Hallenbad vorerst gesperrt

Das Hallenbad des AquaMar in Marburg ist aktuell bis auf Weiteres geschlossen. Grund ist, dass sich Wasser in der Dachdämmung befindet - und die Stadt kein Risiko eingehen möchte.
26. Mai 2024, 13:00 Uhr
Das Hallenbad des AquaMar muss vorerst geschlossen bleiben, um die Undichtigkeiten der Dachhaut genauer zu untersuchen. Foto: Patricia Grähling/Stadt Marburg

Zum Schutz der Badegäste muss das Hallenbad des AquaMar vorerst geschlossen werden. Bei routinemäßigen Überprüfungen wurde festgestellt, dass an einigen Stellen im Dach des Schwimmbads Wasser in der Dämmung ist.

Eine dieser Stelle wurde genauer untersucht - hier lasteten 40 Kilogramm zusätzlich in der herausgeschnittenen Dämmwolle. Nach den Regenfällen der vergangenen Tage und möglichen weiteren Unwettern könnte das Dach mit weiterem, zusätzlichem Gewicht belastet werden. »Deshalb haben wir uns kurzfristig entschieden, dass aus Sicherheitsgründen keine Gäste mehr in das Bad können«, sagte Stadträtin und Bäderdezernentin Kirsten Dinnebier.

Überblick wohl erst im Juni

Fachfirmen werden nun im Gebäude sein und das Dach untersuchen. Ziel ist, Anfang Juni belastbare Untersuchungsergebnisse und Daten zu haben, um daraus abzuleiten, wie und mit welchen Maßnahmen das AquaMar schnellstmöglich wieder sicher geöffnet werden kann.

Ursächlich für die Schäden ist vermutlich die Dachhaut. Diese Schicht liegt oberhalb der Dämmung und schützt als oberste Schicht das Gebäude vor eindringendem Wasser. Sie ist an einigen Stellen undicht.

Das Material ist immer wieder hohen Belastungen ausgesetzt, etwa durch Sonneneinstrahlung, Regen, Nässe, Eis - und wurde daher spröde. Daher treten nun immer häufiger Undichtigkeiten auf, die sich durch eine punktuelle Reparatur nicht mehr dauerhaft beheben lassen. Bislang wurde die Dachhaut immer wieder repariert, die Dachsanierung ist seitens des städtischen Bauamts bereits in der Planung.

Die Gebäudestatik ist nach Einschätzungen der Fachleute nicht gefährdet. Allerdings tragen die Trapezbleche, die auch den gesamten Dachaufbau mit Dampfsperre, Dämmung und Abdichtung tragen, durch das eingedrungene Wasser eine hohe zusätzliche Last. »Bislang konnte das Dach nur punktuell untersucht werden. Deswegen wissen wir noch zu wenig darüber, ob es nur einige wenige undichte Stellen mit zu hoher Belastung durch die Nässe sind oder die Schäden sich durch das ganze Dach ziehen«, berichtet Dinnebier.

Zeiten erneut angepasst

Die Verkürzung der Öffnungszeiten aufgrund von Personalmangel wurden nun wieder zurück genommen. Aktuell öffnet das Freibad bereits um 7 Uhr, damit auch das Frühschwimmen weiter stattfinden kann. Die Sauna schließt nun erst wieder um 22 Uhr.

Der Gebäudeteil der Sauna und das Foyer des AquaMar sind von möglichen Schäden im Dach nicht betroffen und können genutzt werden. Die Sauna hat eine massive Betondecke, da das Dach begehbar ist. Das Foyer hat ein wellenförmiges Dach, das dafür sorgt, dass Regenwasser sofort abfließt und das Dach nicht statisch belasten kann.

Vereins- und Schulsport

Für Vereine und Schulen sucht die Stadt Marburg kurzfristige Lösungen. Denkbar ist eine Ausweitung der Zeiten im Hallenbad Wehrda, welches bereits von Schulen vormittags genutzt wird. Auch die umliegenden Hallenbäder werden wohl stärker frequentiert werden. Das betrifft etwa die Bäder in Stadtallendorf, im Ebsdorfergrund oder in Gladenbach.

Pausieren müssen wohl erst einmal die angebotenen Schwimmkurse im AquaMar, da hierfür nicht ebenfalls Ersatzzeiten in anderen Bädern gefunden werden können.

Dachsanierung erst vor vier Jahren

Das Hallenbad des AquaMar war bereits 2020 und 2021 teilweise geschlossen. Auch damals wurden Schäden festgestellt - es waren allerdings die Dachbinder im Inneren des Gebäudes betroffen. Die haben Schaden genommen durch Undichtigkeiten in der Gebäudehülle, im Bereich von Dachanschlüssen, und damit einhergehend zu hohen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen.

Die Gebäudehülle wurde abgedichtet, die Dachbinder und die abgehängten Decken saniert. Die Dachhaut gab zu diesem Zeitpunkt noch keinen Anlass dazu, sie austauschen zu müssen.

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