Ob Sport und Integrationsarbeit, Unterstützung von Älteren oder klasse Ideen für Jüngere - vielfältig ist der Einsatz junger Menschen für die Gesellschaft. Sie alle sind im Alltag beispielhaft unterwegs. Genau das hat der Landkreis Gießen nun gewürdigt und zum zweiten Mal den mit insgesamt 3.000 Euro dotierten Jugend-Engagement-Preis verliehen.
»Juzis« aus Pohlheim machten das Rennen
Nach der digitalen Premiere im Vorjahr durfte die zweite Auflage der Preisverleihung in Präsenz stattfinden. Als das Team der »Juzis« zum Gruppenbild einen coolen Kopfstand zeigte, wurde es auf der Bühne sogar ein wenig eng. »Juzis« nennen sich die Jugendlichen des Jugendzentrums in Watzenborn-Steinberg. Sie haben den ersten Platz des Jugend-Engagement-Preises erhalten. Die Jury würdigte damit das unermüdliche Engagement der jungen Menschen um ihre Leiterin Karina Scholl. Auf Veranstaltungen sammeln sie beispielsweise Spenden für gemeinnützige Aktionen oder packen an, wenn Unterstützung gefragt ist. Sogar einen Pohlheim-Cocktail haben sie kreiert, dessen Rezept aber trotz Nachfrage von Laudatorin Claudia Klee gut behütet blieb.
Zu den preisgekrönten Jugendlichen gehören auch die Zwillingsschwestern Amira und Janina Metzger aus Hungen-Utphe. Die Corona-Quarantäne machte ihnen leider einen Strich durch die Preisverleihung. Stattdessen nahm Ortsvorsteher und Stadtverordnetenvorsteher Karl Ludwig Büttel stellvertretend den zweiten Preis für die beiden entgegen, die echte Tausendsassas in ihrem Heimatort sind. Dies verriet Kreis-Jugenddezernent Hans-Peter Stock als Laudator. Ob in der Jugendfeuerwehr oder im Sport: Unermüdlich und an vielen Stellen kümmern sich die Schwestern um Angebote für andere Kinder und Jugendliche.
Eine stattliche Gruppe von Jungen und Mädchen aus Grünberg verbindet mit ihrem Einsatz Generationen. Sie gehören zu einem Freiwilligenprojekt - betreut von Lilja Sirokow von der AWO und Silke Arbeiter-Löffert vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt Grünberg. In Kitas und Altenpflegeheimen gestalten sie Zeit mit jungen und alten Menschen - und das in vielen ehrenamtlich geleisteten Stunden jeden Monat, wie Laudator Sönke Müller vom Freiwilligenzentrum hervorhob. Für die Jury ein Grund, sie auf den dritten Platz zu wählen.
Fußball spielen als Integrationsprojekt
Dass Sport Menschen verbindet, zeigt Agon Cadraku jeden Tag und bekam dafür nicht nur den Sonderpreis, sondern auch die Anerkennung von Landrätin Anita Schneider als Laudatorin. Agon kam vor fünf Jahren aus dem Kosovo nach Staufenberg und brachte seine Liebe zum Fußball mit. Daraus wurde ein Integrationsprojekt: Eine Fußballmannschaft nimmt jungen Menschen mit Migrationshintergrund Berührungsängste. Sie können ohne Zugehörigkeit zu einem Verein miteinander Fußball spielen und veranstalten Turniere. Ziel ist, sie an Angebote der Vereine vor Ort heranzuführen.