Wohlgemerkt mit der kleinen Einschränkung diesen Titel für mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern innezuhaben. Bundesweit ist Marburg um zehn Plätze auf Platz 14 aufgerückt.
Besonders die Fahrradförderung in jüngster Zeit, die Verfügbarkeit öffentlicher Räder und die Erreichbarkeit im Stadtzentrum bekamen gute Noten von den Marburgern. Bei 32 Themenfeldern zeigt sich die Stadt fast überall verbessert. 2018 machten 297 Marburger bei der Befragung mit, diesmal haben 490 Radfahrer ihre Meinung abgegeben.
Alle Verkehrsteilnehmer profitieren
»Mehr Raum für Fahrräder schafft zugleich mehr Raum für die Menschen, die auf ihr Auto angewiesen sind. Von den erreichten Verbesserungen profitieren somit alle Verkehrsteilnehmer«, sagt Oberbürgermeister und Verkehrsdezernent Dr. Thomas Spies und wiederholt zugleich seinen Anspruch, noch besser zu werden: »2016 waren wir schon Aufsteiger des Jahres und auf Platz 39, 2018 bereits auf Platz 24. Bei der Veröffentlichung 2019 habe ich gesagt, ich möchte innerhalb von fünf Jahren mit Marburg unter die Top 10 unserer Größenklasse. Zwei Jahre später sind wir mit Rang 14 in 2020 auf sehr gutem Weg«, zeigt sich Spies zuversichtlich.
Marburg hat Rüsselsheim am Main abgelöst als fahrradfreundlichste hessische Stadt ihrer Kategorie. Besonders stark verbessert im Vergleich zum letzten Mal hat die Stadt sich laut den Radlern in folgenden Bereichen: Stellenwert des Radverkehrs, Falschparkerkontrolle auf Radwegen, Reinigung und Winterdienst auf Radwegen, Oberfläche der Radwege, Ampelschaltungen für Radler und öffentliche Fahrräder.
Die beste Note im gesamten Test hat Marburg mit 1,9 im Bereich »Öffentliche Fahrräder«. Bereits 2018 hatte die Stadt das Fahrradverleihsystem Nextbike so ausgeweitet, dass alle Nutzer 30 Minuten pro Ausleihe kostenlos radeln. Gute Noten gibt es auch dafür, dass in Marburg Radwege in Einbahnstraßen in Gegenrichtung geöffnet sind, dass zügiges Radfahren möglich ist und dass es eine gute Erreichbarkeit im Stadtzentrum gibt. Auch die Infrastruktur für den Radverkehr insgesamt erhält eine gute Bewertung, ebenso die Fahrradförderung in jüngster Zeit, dass in Marburg Jung und Alt Rad fahren und dass es eine Wegweisung für Radfahrer gibt.
Besser als beim letzten Mal haben die Marburger die Sicherheit, das Sicherheitsgefühl und die Konflikte mit Autofahrern bewertet. In diesen Bereichen sehen sie aber auch noch den meisten Handlungsbedarf. Am fairen Umgang und der gegenseitigen Rücksichtnahme arbeitet die Stadt seit 2018 mit der Kampagne »Marburg Miteinander - fair im Verkehr«. Diese soll auch fortgesetzt werden, um das Sicherheitsgefühl durch mehr Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer aufeinander weiter zu verbessern.
Wertvolle Hinweise für Verbesserungen
Insgesamt gebe die Auswertung des ADFC-Fahrradklimatests der Stadt wieder Anhaltspunkte, wo Radler sich Verbesserungen wünschten und wo die Stadt bereits auf dem richtigen Weg ist. »Für uns sind es sehr wertvolle Hinweise für unsere weitere Arbeit an einer Stadt, in der alle Menschen sich jeden Morgen frei entscheiden können, mit welchem Verkehrsmittel sie gerne losmöchten - weil sie mit allen Verkehrsmitteln bequem, komfortabel und sicher in Marburg unterwegs sind«, so Spies.