09. Oktober 2023, 13:00 Uhr

Butzbach

Umsetzung des Digitalpakts im Zeitplan

Der sogenannte Digitalpakt Schule ist ein bundesweites Investitionsförderprogramm, um Schulen zeitgemäß auszustatten. Im Wetteraukreis läuft hierbei alles nach Plan.
09. Oktober 2023, 13:00 Uhr
Bis 2025 sollen alle 38.000 Schüler und Schülerinnen im Wetteraukreis digitale Tafeln in den Klassenräumen nutzen können. Foto: Wetteraukreis

Der Wetteraukreis als Schulträger arbeitet unter Hochdruck an der Umsetzung, die bis 2025 abgeschlossen sein wird. Über den aktuellen Stand wurde nun im Bildungsausschuss des Wetterauer Kreistags berichtet. Im Zuge des 2019 durch Bund und Länder beschlossenen Digitalpakts Schule bekommen alle Schulträger in Deutschland finanzielle Mittel, um die Digitalisierung an Schulen weiter voranzutreiben. Dafür gewährt der Bund Finanzhilfen in Höhe von insgesamt fünf Milliarden Euro.

Digitale Kompetenz wichtig wie nie zuvor

»Für unsere Schüler ist digitale Kompetenz so wichtig wie nie zuvor. Ziel muss es sein, dass die junge Generation digitale Medien selbstbestimmt nutzen kann, aber gleichzeitig auch Gefahren und Chancen des Internets einzuschätzen weiß. Grundvoraussetzung dafür ist die digitale Infrastruktur der Schulen, in die wir deshalb stetig investieren«, sagt Landrat Jan Weckler. In Hessen werden per Gesetz und Förderrichtlinie entsprechende Vorgaben für den Einsatz und die Beantragung der Mittel gemacht: Das Land erhält insgesamt 372 Millionen, der Wetteraukreis davon rund 19,6 Millionen Euro. Der Eigenanteil von 25 Prozent wird jeweils zur Hälfte vom Land und vom Kreis übernommen.

Der Wetterauer Kreistag hatte im August 2020 beschlossen, dass die zugewiesenen Fördergelder in die digitale Vernetzung, die IT-Infrastruktur (IT- und Elektroverkabelung), schulisches W-LAN und Anzeige- und Interaktionsgeräte, also interaktive Schultafeln und Beamer, in den Unterrichtsräumen investiert werden sollen. Der für den Digitalpakt zuständige Projektleiter Andreas Haas gab in der jüngsten Sitzung des Bildungsausschusses einen Überblick über das Vorgehen des Wetteraukreises.

W-LAN und interaktive Schultafeln

Im Zuge der Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des Digitalpakts Schule« wird die IT-Infrastruktur an allen kreiseigenen Schulgebäuden auf den neuesten Stand gebracht. Konkret heißt das: Bis zum Laufzeitende des Förderprogramms 2025 werden alle Unterrichtsräume mit IT-Infrastruktur und W-LAN ausgestattet. Der Kreis rechnet bis dahin mit einem Bedarf an 3.770 sogenannten Access Points für das W-LAN. Aktuell sind bereits 2.770, also der überwiegende Teil der Access Points, an Schulen verbaut. »Zudem werden in möglichst allen Unterrichtsräumen ab 40 Quadratmetern interaktive Schultafeln zum Einsatz kommen«, berichtet Projektleiter Andreas Haas. Räume mit Staubentwicklung - also Werkräume oder Lehrküchen - werden nicht ausgestattet.

Für die Einsatzmöglichkeiten der Tafeln gibt es Schulungen für die Lehrkräfte, so dass die Schüler sich in kurzer Zeit an das neue Medium gewöhnen und von den zahlreichen neuen Unterrichtsmöglichkeiten profitieren können. Die Tafeln haben unter anderem den Vorteil, dass sie sich mit mobilen Endgeräten mittels W-LAN verknüpfen lassen, wodurch Lehrkräfte flexibler agieren und sich im Klassenraum freier bewegen können.

Planung und Umsetzung komplex

Um das Investitionsförderprogramm erfolgreich umzusetzen, ist der Wetteraukreis auf externe Unterstützung angewiesen. Für die Suche nach externen Firmen mussten entsprechend der geltenden Vergaberichtlinien in der Regel Leistungen für mehrere Schulen in einem Paket europaweit ausgeschrieben werden, beispielsweise für die Elektroinstallationsarbeiten, die W-LAN-Planung, die Bereitstellung von Anzeige- und Interaktionsgeräten sowie aktive Netzwerkkomponenten. Für die Abwicklung der internen Arbeits- und Planungsschritte ist eine enge Verzahnung und Abstimmung des Fachdienstes Schul-IT und Einrichtungen mit dem Fachdienst Hochbau notwendig.

In allen Planungsphasen sind Abstimmungsprozesse zwischen den Schulen, der Kreisverwaltung, der WI-Bank, dem staatlichen Schulamt sowie der »Task Force Digitalisierung« des Landes Hessen notwendig. »Die Planung, Koordination und Umsetzung der Arbeiten an allen 85 Wetterauer Schulen ist äußerst komplex, liegt jedoch erfreulicherweise im Zeitplan - und das trotz umfangreicher Vergabeverfahren, Lieferschwierigkeiten, Kostensteigerungen und Fachkräftemangel. Wir werden die Arbeiten weiterhin konsequent vorantreiben«, betont Landrat Weckler.

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