Start der Tour war am Kirschenwäldchen bei Wetzlar. Auf Wald- und Wiesenwegen führte der Weg zur Theutbirg-Basilika, einer Kirchenruine außerhalb des Stadtteils Nauborn. Erhalten sind lediglich die Grundmauern, die in einem Waldstück im Siebenmühlental nahe der Dickesmühle entdeckt wurden.
Uralte Mauerreste
Die Ruine ist als eingetragenes hessisches Kulturdenkmal geschützt. Die Kirche der Theutbirg wurde erstmals 778 urkundlich erwähnt, ist jedoch deutlich vor diesem Jahr entstanden.
Pfarrer Norbert Heide erzählte von Johannes, dem Täufer, dessen Geburt an diesem Tag gefeiert wurde. Er wird im Christentum als letzter wichtiger Prophet vor Jesus Christus verehrt - und zwar genau sechs Monate vor Weihnachten, der Geburt Jesu.
Nach einigen Kilometern war der Kochhanselbrunnen erreicht. Nach einer Sage soll eine Hexe feuerspeiend über ein Dorf geflogen sein und dieses ist dann bis auf ein Haus abgebrannt.
Sagenhafter Brunnen
Weil sie Durst hatte, trank sie an einem Brünnlein im Wald einen Schluck Wasser und erhängte sich dann an einem Baum. Nach dieser Hexe erhielt der Brunnen seien Namen. Mit ihrem Wissen rund um die Heilkräfte der Natur konnten die Kräuterfrauen Schmerzen lindern und auch Krankheiten heilen. Sie verfügten über Kenntnisse, die geheimnisvoll erschienen. Bei großen Unglücken oder schweren Krankheiten wurden diesen Kräuterfrauen oftmals magische Eigenschaften einer bösen Hexe zugesprochen, die die Naturgewalten heraufbeschworen hätten.
So könnte es auch bei der Kochhansin gewesen sein: Aus einem schrecklichen Unglück, das eine Bäuerin aus Unachtsamkeit verursacht hat, wurde durch immer weiter ausgeschmückte Erzählungen der von der Hexe Kochhansin aus Boshaftigkeit gelegte Brand, der ein Dorf fast ausgelöscht hätte.
Vielleicht war die Kochhansin aber einfach eine Kräuterfrau, die hier am Wasserlauf, dem heutigen Kochhansel-Brunnen, Heilpflanzen wie Holunder oder Esche lediglich gesammelt hatte. Wer weiß?